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Kultur


Mammutprogramm mit Musik und mehr: 3TM vom 7. bis 9. Juli


23.05.2000 * (
sap)
Am zweiten Juliwochenende (7. bis 9. Juli) steigt das Marburger Stadtfest "Drei Tage Marburg (3TM). Nachdem im letzten Jahr die Grenze von 100.000 Besuchern überschritten wurde, hoffen die Veranstalter - der Marbuch-Verlag - in diesem Jahr auf ähnlich guten Besuch.
Zum Auftakt sticht Oberbürgermeister Dietrich Möller am Freitag (7. Juli) auf dem Marktplatz ein Bierfaß an und wird das Getränk anschließend mit seinen Magistratskollegen gratis ausschenken. Zu den Klängen des Posaunenchors Bethel präsentiert Thomas Gebauer eine luftige Kunstüberraschung.
Auf 12 Bühnen unterhalten drei Tage lang knapp 100 Musikgruppen aus Klassik, Rock-Pop, Folklore, Volksmusik und Jazz einheimische und auswärtige Besucher. Höhepunkte bilden am Freitag abend das Klassik-Open-Air auf der Schlossparkbühne mit Joaquin Rodrigos "Concierto de Aranjuez", dargeboten von der Jungen Marburger Philharmonie und dem Solisten Frank Bungarten mit anschließendem Musikhöhenfeuerwerk sowie der Auftritt von Deutschlands bekanntester Ska-Band die "Busters" am Samstag. Tradition hat bereits das Drachenbootrennen auf der Lahn am Samstag und Sonntag.
Neu sind in diesem Jahr die Mitternachtsprogramme von Samstag auf Sonntag in der Elistabethkirche mit einem Orgel-Percussion-Konzert und einer "Irie Station Soundsystem"-Installation im KFZ. Eine weitere Novität ist der ökumenische Gottesdienst in Zusammenhang mit dem Auftritt der "New Marburg Gospel" am Sonntagvormittag.


Zehn bewegte Tage: "offbalance" bringt Marburg mit Tanztheater aus dem Gleichgewicht


19.05.2000 * (sap)
Unter dem Motto "Draußen vor der Tür" präsentiert das Tanz- und Bewegungsfestival OFFBALANCE vom 9. bis 18. Juni einen Querschnitt durch die aktuelle europäische Tanzszene. Als Weiterentwicklung des Balance-Festivals, das seit 1985 fester Bestandteil des Marburger Kulturlebens ist, bringt OFFBALANCE unter neuer künstlerischer Leitung von Renate Schäfer und Charles E. Guillaume Marburg in Bewegung.
Bei einer Pressekonferenz stellten die Veranstalter das ausgefallene Programm der insgesamt 18 Tanz- und Theatergruppen vor. Rund 170.000DM hat Bürgermeister Egon Vaupel als zuständiger Dezernent aus dem städtischen Kulturetat für OFFBALANCE bereitgestellt.
Eingeleitet wird das Festival durch eine Trailershow, die am Freitag (9. Juni) kurze Ausschnitte aller beim Festival gezeigten Produktionen beinhaltet. Diesen Prolog begleitet das Marburger "Duo Elchtest", das mit seinem artistischen Straßentheater mehrmals an verschiedenen Stellen der Stadt auftreten wird.Nach der offiziellen Eröffnung in der Stadthalle wird die KPG Tanz, ebenfalls aus Marburg, die Premiere ihres Tanztheaters "Dead End" präsentieren.
Was folgt sind Aufführungen und Workshops von 18 Tanz- und Theatergruppen aus Deutschland und europäischen Nachbarländern. "Die Kulturszene europäisiert sich, da werden gerade in der Tanzszende Jointventures gesucht", erklärt Choreo-Regisseur Charles Guillaume. Neue Auftrittsorte kennzeichnen das Programm rund um Marburg, das mit schrägen Produktionen "jenseits des herkömmlichen Guck-Kasten Schemas" neue Formen der Bewegungsmöglichkeiten sucht. So will "Duro Toomato" aus den Niederlanden in einem Workshop ausprobieren, wie lange man in einem Supermarkt bleiben kann, ohne rausgeschmissen zu werden.
Als eine der spannensten und schrägsten Produktionen bezeichnete Renate Schäfer die dänische Gruppe "granhoj dans", die am Sonntag (11. Juni) und Montag (12. Juni) in einem singend-tanzenden absurden Spiel von Alltagsbildern und -gefühlen ihr Publikum verunsichern.
Ein Schwerpunktprogramm "Transformation" ist drei Gruppen gewidmet, die Bewegungstheater mit behinderten und nichtbehinderten Darstellern zeigen. Als Deutschlandpremiere führt das "International Visual Théâtre" am Donnerstag und Freitag (15. und 16. Juni) in der Stadthalle Georg Büchners "Woyzeck" in Gebärdensprache auf.
Als "Meilenstein für die Gleichstellung behinderter- und nichtbehinderter Künstler" sieht Dr. Bernhard Conrads, Bundesgeschäftsführer der mitveranstaltenden "Lebenshilfe" die Tatsache, dass erstmals in Deutschland behinderte Künstler als gleichberechtigte Mitwirkende an einem professionellen künstlerischen Event teilnehmen; bisher mussten sie sich meist mit eigenständigen "Aussenseiterveranstaltungen" begnügen. Conrads hofft, dass Marburg hier keine Ausnahme darstellt, sondern als Startschuß für weitere integrative Kunstveranstaltungen fungiert.
Einen Höhepunkt von OFFBALANCE bildet im Kontrast zu den zahlreichen unbekannteren Szene-Produktionen das nierderländische Staatsballet "het nationale ballet amsterdam" mit Darbietungen zur Musik von Sergej Prokofiev, Ludwig van Beethoven und Erik Satie.
Unerwartete Streicheleinheiten verteilt der "Caresseur public" vom französischen "théâtre rouge" an vorübergehende Passanten in der Oberstadt. Auch Marburgs Mauern sind vor OFFBALANCE-Aktionen nicht sicher: "Da Motus!", ein silbriges Körperduo, erobert Häuserfassaden, Straßenschilder, Zebrastreifen und - hoffentlich - die Zustimmung des Publikums.
Auch der Nachwuchs erhält bei OFFBALANCE eine Chance: Acht junge Choreographen, Regisseure und "ChoreoRegisseure" zeigen von einer internationalen Jury am 18. Juni ihr Können. Dem Sieger winkt ein Geldpreis und eine abendfüllende Produktion bei OFFBALANCE-Ausgabe 2002.


Verbeamtet:


16.05.2000 * (
FJH)
Richard Laufner leitet künftig das Kulturamt
16.05.2000 (FJH)
Dr. Richard Laufner wird neuer Kulturamtsleiter in Marburg. Bei seiner Sitzung am Montagabend (15. Mai) entschied sich der Magistrat mehrheitlich für den 47-jährigen Journalisten. Der unter anderem für Kultur zuständige Bürgermeister Egon Vaupel erklärte nach der Sitzung, Laufner sei sein "Wunschkandidat".
Richard Laufner leitet seit seiner Gründung im Jahr 1983 die Redaktion des "Marburger Magazins Express". Zuvor hat er schon bei der "Marburger Zeitung" und dem Stadtmagazin "Paroli" mitgearbeitet.
Daneben hat sich der gebürtige Trierer seit vielen Jahren für den Erhalt einer breiten Vielfalt unterschiedlichster Projekte und Programme der Kulturszene engagiert. Außerdem war er maßgeblich an der Organisation der Express Open-Air-Konzerte - jeweils immer Klassik und Pop - sowie der Stadtfeste "3TM" - 3 Tage Marburg - beteiligt.
Als Kulturamtsleiter tritt Laufner die Nachfolge von Arno Fischer an, der zum 1. Märez die Leitung des Kulturamtes der Stadt Wiesbaden übernommen hat.


Mit ihrem Latein noch lange nicht am Ende


01.05.2000 * (
FJH)
Altbundespräsident Prof. Dr. Roman Herzog hat am Montag (1. Mai) in Marburg vom Deutschen Altphilologenverband (DAV) den "Humanismus-Preis" erhalten. Die Preisverleihung bildete den feierlichen Abschluss des deutschen Altphilologen-Kongresses, an dem vom 28. April bis zum 1. Mai rund 800 Wissenschaftler und Pädagogen aus dem gesamten Bundesgebiet teilnahmen.
Der aus Syrien stammende Historiker und Politikwissenschaftler Prof. Dr. Bassam Tibi, der in Göttingen und Harvard lehrt, bezeichnete Herzog in einem Vortrag am Samstag (30. April) als "Brückenbauer zwischen den Kulturen", da der Bundespräsident seine Reden in verschiedene Sprachen übersetzen und mit kommentierenden Erläuterungen veröffentlichen ließ.
In seiner brillanten Laudatio würdigte der Bürgerrechtler und Theologe Prof. Dr. Richard Schröder von der Humboldt-Universität zu Berlin Herzogs Verdienste um die Vermittlung humanistischer Werte. Als Kultusminister habe Herzog das Zentralabitur in Latein abgelegt, um damit ein Zeichen für das Erlernen dieser Sprache zu setzen. Als Bundespräsident habe er sich vor allem dem "Dialog der Kulturen" gewidmet. Klassische Bildung des Geistes und Einsatz für das Gemeinwohl seien immer Leitmotive seines Handelns gewesen. Dabei sei Herzog aufgeschlossen und ehrlich, "ein Politiker ohne doppelte Buchführung".
Herzog erwiderte, er habe den Preis nicht sonderlich verdient. Nur in einem Punkt fühle er sich zu Recht belobigt: "Latein und Bayerisch beherrsche ich fließend, Deutsch und Englisch gebrochen." Den "Dialog der Kulturen" halte er "nicht nur für einen Ausdruck des Anstands gegenüber den anderen, sondern auch für ein Gebot politischer Klugheit". Angesichts von eineinhalb Milliarden Chinesen, "von denen man noch nicht weiss, ob sie noch Kommunisten sind oder Konfuzianer", angesichts von einer Milliarde Muslimen und einer weiteren Milliarde Hindus sei das Gespräch miteinander wichtig, um den Weltfrieden zu erhalten. Dabei müsse jeder seine Positionen und Wurzeln kennen. Hierfür seien auch Leute notwendig, die die Originaltexte aus Athen, Jerusalem und Rom lesen und verstehen könnten. Zudem sei der Lateinunterricht ein "ideales Propädeutikum für Sozialwissenschaften" und die moderne Naturwissenschaft, da er das Prinzip "Keine Regel ohne Ausnahme" vermittle.
Neben einer Urkunde in lateinischer Sprache erhielt Herzog auch eine Pegasus-Medaille aus Gold. Bei ihrer Übergabe kam es zu einem kleinen Zwischenfall, denn die Münze fiel dem DAV-Vorsitzenden Prof. Dr. Friedrich Maier zu Boden und gab Herzog damit Gelegenheit zu einer spontanen Anekdote:
Beim vorangegangenen Mittagessen mit dem Vorstand des Deutschen Altphilologenverbandes habe man ihm gezeigt, wie man die Medaille halten müsse, damit sie nicht zu Boden falle. Bei ihrer Übergabe habe sich nun ein weit verbreitetes politisches Prinzip erneut beobachten lassen - die Vorstellung, "Der Wegweiser braucht nicht mitzugehen!"
Erstmals wurde der "Humanismus-Preis" 1998 an den Altbundespräsidenten Richard von Weizsäcker verliehen. In Zukunft soll die Auszeichnung alle zwei Jahre an herausragende Persönlichkeiten vergeben werden, die sich in besonderer Weise um die Vermittlung humanistischer Werte verdient gemacht haben.


30.04.2000 * Brücken zwischen den Kulturen


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