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Text von Sonntag, 1. Dezember 2002


Eisige Kälte: Die Schneekönigin

Marburg * (spi)
Wen die Schneekönigin küßt, dem gefriert das Herz. Den Jungen Kai ereilt dieses Schicksal. Plötzlich wirft er seiner Schwester Gerda vor, eine Heulsuse zu sein. Die Großmutter nennt er eine Watschelente. Sein Herz ist am Erfrieren. Gerda macht sich auf, um ihn zu retten. Dabei muss sie einige Hürden überwinden.
Pünktlich zum ersten Advent hat das Hessische Landestheater Hans Christian Andersens Märchen "Die Schneekönigin" zur Aufführung gebracht. Unter der Regie von Peter Meyer feierte das Stück in der Theaterfassung von Jewgeni Schwarz am Samstag (30. November) in der Stadthalle eine eisige Premiere.
70 Minuten lang gab es mit einem abwechslungsreich bunten Bühnenbild von Axel Pfefferkorn, der manchmal aufreibenden Geschichte und dem Einsatz von viel Musik eine Menge zu staunen. Ein Höhepunkt für die Kleinen wie auch ihre Eltern, mag das Mitsingen in Gerdas Kanon gewesen sein. Mit viel Einsatz animierte Johanna Bönninghaus in der Rolle der Gerda das Publikum dazu, mit ihr "Ich fühl mich klein, oh weh, oh weih, wo ist denn mein Bruder Kai?" zu singen.
Gerda wird von Räubern gefangen genommen, rettet jedoch mit deren Hilfe am Ende ihren Bruder aus den Fängen der Schneekönigin und bringt die Schneekönigin zum Schmelzen.
Besonders schaurig böse erscheint Nadine Pasta in der Rolle der Schneekönigin. Gekonnt changiert sie mit ihrer tiefen Stimme und erhält am Ende ob dieser Überzeugungskraft von den Kindern wenig Applaus. Schade, dass die Schneekönigin in dem nach ihr betitelten Stück
nur an Anfang und Ende auftaucht. Insbesondere n der letzten Szene wäre ihre Wirkungskraft noch mal schön zu nutzen gewesen. Stattdessen wurde viel Zeit auf die Räuberszenen verwendet, die dem Erzählfluss jedoch wenig nützen.
Den Kindern dürfte diese Feinheit egal gewesen sein. Viele vor Staunen weit aufgerissene Münder waren in den Zuschauerreihen zu sehen. Ein paar Tränen flossen aber auch schon mal, wenn es gar zu gruselig wurde.


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