Text von Donnerstag, 19. Dezember 2002
Marburg * (sts)
Eine Mischung typischer 70er-Jahre-Rock-n-Roll-Elemente unter dem Einfluss traditioneller amerikanischer und irischer Folklore, das sind die "BRANDOS". Die Band aus New York City spielte am Donnerstag (18. Dezember) im nahezu ausverkauften - aber restlos begeisterten - Kulturladen KFZ. Wieder einmal stellten sie ihr Image als herausragende Live-Band unter Beweis. Das Musikerquartett, bestehend aus Frontmann David Kincaid, dem Bassisten Ernie Mendillo, dem Gitarristen Frank Giordano und dem Drummer Tom Engels, lieferte über zwei Stunden feinsten Rock-n-Roll. Alle von den Fans sehnlich erwarteten Hits wie "Gettysburg", "The Solution" oder "My Father´s Gun" gaben die Musiker zum besten. Doch was die "BRANDOS" wirklich zu etwas außergewöhnlichem macht, sind die irischen und amerikanischen Traditionals, die mit Sicherheit die Highlights des Abends waren. Gerade Songs wie "Tell Her That I Love Her" oder der aus einem Soloalbum Kincaids entnommene Song "The Irish Volunteer" schienen mit ihren Mandolinenkklängen das KFZ in einen irischen Pub zu verwandeln. Viele der Rockstücke glichen sich aber mit ihren mehrstimmigen, hymnenhaften Refrains und den typischen Gitarrensounds sehr. Vergleiche mit CCR, Bryan Adams oder auch REM lassen keinen Zweifel an den musikalischen Fertigkeiten der "BRANDOS", doch verweisen sie auch auf vergangene klassische Rockzeiten. Das Durchschnittsalter der Zuschauerinnen und Zuschauer im KFZ war dementsprechend auf einem typischen "Rolling Stones" Konzertniveau. So waren auch mehr nostalgische Gefühle im Spiel als die Wucht neuer Klänge. Das Erinnerungen aber auch gegenwärtige Begeisterungsstürme wachrufen können, wurde jedem Anwesenden spätestens bei der vehement geforderten vierten Zugabe der Rockhelden deutlich. "We will come back to Marburg next summer", kündigte Kincaid seinen Fans an. Bestimmt wird der Zulauf dann noch größer sein, einerseits weil die "BRANDOS" zweifellos überzeugen, andererseits weil es auch ein paar über 30-jährige mehr gibt. |