Text von Freitag, 19. März 2004
Knast statt Rausch: Raubüberfall auf Apotheke | ||
Marburg * (FJH/pm)
Nach einem bewaffneten Überfall auf eine Apotheke in der Frankfurter Straße nahm die Polizei am Freitag (19. März) neben den beiden Räubern auch noch einen Rezeptfälscher fest. Bei den Festgenommenen handelt es sich um drei Deutsche osteuropäischer Herkunft im Alter von 19, 21 und 28 Jahren. Nach den ersten Ermittlungen betrat ein etwa 1,65 Meter großer Mann gegen 14.30 Uhr die Apotheke in der Frankfurter Straße. Er verfolgte die Absicht, sich Metadon zu besorgen . Der blass wirkende und verschwitzte Mann mit heller Hose, einem beigefarbenen Pulli und einer ebenfalls beigefarbenen, schwarz abgesetzten Mütze fragte in nicht akzentfreiem Deutsch nach dem Medikament. Als der Bedienstete auf das notwendige Rezept verwies, zog er eine silberne Waffe und richtete sie auf den Angestellten. Mit der vorgehaltenen Waffe erzwang er so die Herausgabe der Arznei. Anschließend flüchtete der Mann. Er rannte zu einem etwa 200 Meter entfernt wartenden roten Ford Escort, den ein zweiter Mann steuerte. Der Täter blieb aber nicht einmal zehn Minuten im Besitz seiner Beute, denn eine Streife nahm ihn und seinen Begleiter im Rahmen der Fahndung an der Einmündung der Mörikestraße zur Fontanestraße bereits um 14.40 Uhr fest. In dem sichergestellten Auto lagen das aus der Apotheke stammende Metadon, die Mütze und die Waffe. Bei der silbernen Pistole handelt es sich um eine Schreckschusswaffe. Auf dem Beifahrersitz saß der Mann, auf den die Personenbeschreibung des Apothekenbediensteten zutraf. Bei ihm handelt es sich um einen in Marburg wohnhaften 19-jährigen Mann. Den Wagen fuhr ein ebenfalls in Marburg wohnender 21-jähriger Mann. Beide sind als Konsumenten von Betäubungsmitteln bei der Polizei bekannt. Bei der Tatausführung und auch bei der anschließenden Autofahrt standen sie augenscheinlich unter dem Einfluss von Rauschmitteln. Eine weitere Festnahme führten Beamte der Kriminalpolizei Marburg fast zeitgleich in der Apotheke durch. Sie nahmen sich eines 28 Jahre alten Mannes aus Gießen an. Just in der Zeit, als die Kripo sich dort mit den ersten Ermittlungen wegen des Raubüberfalls befasste, versuchte er, ein gefälschtes Rezept in der Apotheke einzulösen. Während der Zeugenbefragungen erschien der deutlich nach Alkohol riechende Mann in der Apotheke. Alkoholbedingt verwaschen und mit deutlichem Akzent sprechend, verlangte er die Einlösung eines Rezeptes. Der Apotheker prüfte das Rezept. Nach einem Telefonat mit dem angeblich ausstellenden Arzt erlangte er Gewissheit darüber, dass es sich um ein offenbar gefälschtes Rezept handelte. Dies teilte er den anwesenden Kripo-Beamten mit, die den Rezeptfälscher daraufhin festnahmen. Ihr Kommentar |
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