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Text von Freitag, 2. April 2004

 
Blindes Bistro: Nichts gesehen, nichts gemerkt?
  Marburg * (FJH/pm)
Kein einziger Besucher eines gut gefüllten Bistros in der Bahnhofstraße stellte sich trotz eindringlicher Befragungen der Polizei als Zeuge zur Verfügung. Dieses Verhalten erschwert die Aufklärung einer gefährlichen Körperverletzung ganz erheblich. Dabei hatte ein 24-jähriger Mann am Mittwoch (31. März) eine stark blutende Kopfplatzwunde erlitten.
Diese Verletzung wurde dem in Marburg wohnhaften Mann entweder durch den Wurf oder den Schlag mit einem Keramik-Aschenbecher zugefügt.
Unter dringendem Tatverdacht steht ein 32-jähriger - ebenfalls in Marburg wohnhafter - Landsmann des Opfers. Er wollte zu dem Vorfall keine Angaben machen.
Die Polizei fand zwar gegen 22.30 Uhr im Ausschankraum des - zu dieser Zeit sehr gut besuchten - Bistros auf dem Boden neben den Blutspuren den zersplitterten Ascher, jedoch trotz eindringlicher Befragungen niemanden, der etwas gesehen oder gehört hat. Zur weiteren Klärung des Vorfalls bittet die Polizei darum, dass sich Zeugen des Vorfalls zur Verfügung stellen. Nach bundesdeutschem Recht kann jeder Bürger zur Aussage gezwungen werden, der nicht selbst direkt oder indirekt in den Vorfall verstrickt ist.
Zudem kann man nur raten, ein solches Lokal keinesfalls aufzusuchen. Hier könnte einem Besucher schließlich allerlei geschehen, ohne dass ihm andere Gäste zu Hilfe kommen!
 
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