Text von Freitag, 19. November 2004
Bedrohung: Busfahrer beschimpft und angegriffen | ||
Marburg * (fjh/pm)
Beleidigt, geschlagen und dann mit einem Messer bedroht hat ein Fahrgast am Donnerstag (18. November) einen Busfahrer der Stadtwerke Marburg (SWM). Nach verbalen Entgleisungen, mehreren Faustschlägen, einer eindeutigen Bedrohung mit einem Messer und zu guter Letzt einer Sachbeschädigung sucht die Polizei einen etwa 1,80 Meter großen Mann mit osteuropäischem Akzent von Mitte 20 Jahren. Er trug bei dem Vorfall am Donnerstagmorgen im Bus der Linie 5 eine schwarze Wollmütze, eine schwarze Lederjacke und eine khakifarbene Hose. Auf dem Weg zwischen den Stadtteilen Marbach, Ockershausen und Stadtwald hielt der 57-jährige Busfahrer für einige Minuten an der Haltestelle "Wilhelmsplatz" an, um dort die fahrplanmäßige Abfahrtszeit abzuwarten. Während dieser notwendigen Pause begannen die Beschimpfungen des Fahrgasts im hinteren Teil des Busses. Dabei fielen unter anderem die Worte "Du Drecksau, fahr endlich weiter!" Verbale Angriffe gleicher Art setzten sich bis zur Haltestelle "Stiftstraße" fort. Dort entschloss sich der Fahrer etwa gegen 8.30 Uhr, den Fahrgast aus dem Bus zu verweisen und forderte ihn auf, das Fahrzeug zu verlassen. Als Quittung verpasste ihm der Mann, der dazu quer durch den Bus auf ihn zukam, mehrere Faustschläge gegen den Kopf. Als der Schläger von dem Busfahrer, der die Hände schützend vor den Kopf hielt, abließ, zog er ein Messer mit einer Klingenlänge von 30 bis 40 Zentimeter aus einer Scheide und hielt es erhoben und drohend vor den Geschädigten. So verließ er den Bus, um zum Abschied mit dem Messerknauf so gegen die Windschutzscheibe des Busses zu schlagen, dass die Scheibe leicht splitterte und einen deutlichen punktförmigen Einschlag zeigte. Anschließend überquerte der Täter die Stiftstraße und flüchtete über eine Treppe in Richtung der Straße "Roter Hof". Der erfahrene Busfahrer zeigte sich zwar äußerlich unverletzt, jedoch sichtlich geschockt. Zunächst bekundete er, seine Fahrt fortsetzen zu können. Diese Einschätzung erwies sich jedoch als Trugschluss, denn er musste noch auf der Strecke durch einen anderen Fahrer ersetzt werden. Dieser Vorfall setzte dem bedrohten Busfahrer so zu, DASS ER mindestens eine Woche ausfällt. Nach Rücksprache mit den Stadtwerken beschloss er, ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Während der Ermittlungen stellte sich heraus, dass der Gesuchte im Bus auf dem Weg von hinten nach vorne eine 45-jährige Marburgerin durch eindeutige verbale Drohungen so einschüchterte, dass sie das begonnene Telefonat mit der Polizei aus Angst abbrach. Auch diese Frau erlitt sichtlich einen Schock. Die Polizei ermittelt wegen Beleidigung, Nötigung, Körperverletzung und Bedrohung. Sie bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 06421/406-0. | ||
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