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Text von Sonntag, 11. Januar 2004

> k u l t u r<
  
 Samstäglicher Bummel: Osterhase trifft Weihnachtsmann 
 Marburg * (fjh)
Der Osterhase begegnet dem Weihnachtsmann. Dieses seltene Schauspiel konnten Passantinnen und Passanten am Samstag (11. Dezember) in der Marburger Oberstadt bewundern. Im vorweihnachtlichen Gedränge der kauflustigen Kundschaft trafen die beiden Gestalten in der Wettergasse aufeinander.
"Wir sind der Zeit voraus", behaupteten die Jungen Liberalen (JuLis). Der Osterhase diente ihnen auf originelle Weise dazu, diese Behauptung zu veranschaulichen. In jedem Fall erregte er Aufsehen. Ein herkömmlicher Informationsstand wäre im Geschiebe und Gedränge der Massen wohl eher utnergeganen.
An einem derartigen Stand in der Barfüßerstraße bot der "Christus-Treff" (CT) gebrannte Mandeln an. Tütenweise verschenken wollten die jungen Missionarinnen die Mandeln, um dann mit den Beschenkten ein Gespräch über Gott und die Welt anzufangen. Doch wie sagt schon der Volksmund: "Ein gebranntes Kind scheut das Feuer."
Händeschüttelnderweise ging Egon Vaupel am Samstagmittag durch die Oberstadt. Viele Fragen musste der Oberbürgermeister-Kandidat beantworten. Derweil sammelte die Initiative "Bürger für Vaupel" Unterschriften für den sozialdemokratischen Kandidaten.
Währenddessen sammelten die meisten Menschen in der Oberstadt nur Geschenke ein. Damit ließen sie die Kassen der Läden kräftig klingeln.
So freute sich Hubertus Pellengar vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE) über das gute Weihnachtsgeschäft. Das schlechte Ergebnis der Vormonate im Einzelhandel könne aber selbst ein noch so guter Umsatz in den Tagen bis zum Fest nicht mehr herausreißen.
Gar mancher mag seinen Frust über die miserable wirtschaftliche Lage und die noch trüberen Zukuftsaussichten im Alkohol ertränkt haben. Jedenfalls waren die Glühweinstädne völlig umlagert von Menschentrauben. Schon von Weitem waren sie am großen Andrang auszumachen.
Das gilt sowohl für den Weihnachtsmarkt vor dem Rathaus wie auch für den rund um die Elisabethkirche. Dort schenkte das "Blaue Kreuz" aber auch alkoholfreien Punsch aus. Ein lockeres Gespräch über Sucht wurde hier auch mitgeliefert.
Trotz der klirrenden Kälte waren gleich zwei junge Frauen im kurzem Minirock unterwegs. Eine trug dazu auch noch ein bauchnabel- und schulterfreies Oberteil. Bibbernd und zitternd stolzierte sie stolz vor den jungen Männern auf und ab. Ein sportlicher Mann durchschritt die Barfüßerstraße in kurzen Jogging-Hosen und T-Shirt.
Die meisten allerdings suchten lieber wärmende Kneipen auf. Dort drängten sich die Gäste bei warmen Getränken und kleinen Speisen.
Eines aber fehlte fast völlig: Vorweihnachtliche Stimmung und die besinnliche Ruhe des Advents!
 
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