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Text von Sonntag, 14. März 2004

 
Stabat Mater: Dvorak-Oratorium zum Gedenkjahr
  Marburg * (FJH/pm)
"Stabat mater" von Antonin Dvorak gehört zu den bedeutendsten Oratorien der Musikgeschichte. Dennoch ist das Werk des tschechischen Komponisten nur sehr selten zu hören. Der Marburger Konzertchor bringt diese ausdrucksstarke Komposition am Dienstag (6. April) in Marburg zu Gehör. Anlass ist das Jahr des Gedenkens an Antonin Dvorak.
Dvorak ist am 1. Mai 1904 gestorben. Neun Jahre zuvor war der Komponist aus New York in seine tschechische Heimat zurückgekehrt.
Neben vielfältigen und äußerst einfallsreichen Kompositionen sind 6 seiner Großen Oratorien am bekanntesten. Das Thema "Stabat mater dolorosa" (die schmerzerfüllte Mutter Jesu unter dem Kreuz), ist schon etwa seit dem Jahre 1300 in der Marienverehrung präsent . Später haben es etliche - auch bedeutende - Komponisten vertont.
Dvor k griff das Thema auf unter dem tiefen Eindruck des Todes von dreien seiner Kinder. Damit schuf er das erste tschechische Oratorium. Er hat es im Jahr 1877 vollendet .
Dvoraks Oratorium ist ein monumentales Werk, geschrieben für den großen Konzertsaal. Helmuth Rilling hält es für eines der bedeutsamsten oratorischen Werke, die je geschrieben wurden .
Aus meditativen, langsamen Sätzen, die das Passionsgeschehen reflektieren, folgt ein ekstatischer 10. Satz als Auferstehungsvision. Dvoraks Musik ist dabei volksnah und zugleich von großer Empfindungstiefe. Seine "Stabat Mater" gilt als eine der an musikalischen Werten reichsten und dabei an Gefühlsinnigkeit und Stilreinheit tiefsten Vertonungen dieser poetischen Sequenz.
Dennoch ist dieses Oratorium selten in Konzerten zu hören. Der Grund liegt wahrscheinlich darin, dass seine Realisation schon bei den Proben einen besonderen musikalischen Einsatz aller Ausführenden erfordert.
Der Marburger Konzertchor möchte sich am 6. April dieser Aufgabe stellen.
H
 
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