Text von Mittwoch, 17. März 2004
Maske und Chuzpe: Fröhlich freche Klesmer-Klänge | ||
Marburg * (vic)
Das Wort "Chuzpe" kann man mit "frech" übersetzen. Genauso spielte die Gruppe "Di Chuzpenics" aus Kiel - ihrem Namen entsprechend - auf. Am Dienstag (16. März) präsentierte sie in der Waggonhalle ihre instrumentale Klesmer-Musik und Jiddische Gesänge dem begeisterten Publikum. Die fünfköpfige Band besteht aus einem Sänger, Geige, Akordion, Baß und einer Oboe. Auf die für Klesmer-Musik typische Klarinette hat sie indes verzichtet. Die jiddische Sprache ähnelt dem Mittelhochdeutschen, das im Mittelalter gesprochen wurde. Sie wurde zudem durch Elemente des Slawischen und Hebräischen angereichert, wie die Zuhörer nebenbei erfahren konnten. Bei genauem Hinhören konnte man die Texte deswegen teilweise auch verstehen. Die Musik der osteuropäischen Juden enthält neben Elementen der osteuropäischen Volksmusik auch viele Versatzstücke der Roma-Musik. Fröhliche Tanzmusik sowie traurige und melancholische Stücke bildeten eine ausgewogene Einheit. Die Themenpalette der vorgestellten jiddischen Gesänge war ziemlich breit: Von der Liebe über den jiddischen Alkohol "Maske" bis zu großen fröhlichen Festen reichte das Repertoire. Bei derartigen rauschenden Festen soll man, wie das Publikum von der Gruppe erfuhr, "so viel Maske trinken, dass man Freund und Feind nicht mehr auseinanderhalten kann!" Na dann prost! Nach sehr kurzweiligen eineinhalb Stunden einschließlich einiger Zugaben ging das Konzert im rauschenden Beifall des Publikums zu ende. Die Gruppe erhielt dabei den wohlverdienten Applaus der Zuhörer für eine sehr gelungene musikalische Darbietung. Aber auch nach dem Konzert standen die Musiker für Nachfragen zur Verfügung. Das gibt es ja auch nicht alle Tage! Ihr Kommentar |
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