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Text von Mittwoch, 10. März 2004

 
Eingebürgert: Hohes Niveau, Rückgang absehbar
  Marburg * (FJH/pm)
Auf hohem Niveau bewegte sich die Zahl der Einbürgerungen im vergangenen Jahr in Mittelhessen. Wie das Regierungspräsidium Gießen (RP) am Mittwoch (10. März) berichtete, wurden 3.111 Urkunden an Neubürger ausgehändigt. Das sind nur unwesentlich weniger als im Jahr 2002. Damals waren es 3.310 Einbürgerungen.
Beide Zahlen liegen damit weiterhin deutlich über den vorangegangenen Jahren. 2001 wurden 1.894 Personen eingebürgert, im Jahre 2000 waren es 2.525.
Anders verlief dagegen die Entwicklung bei den Neuanträgen auf Aufnahme in die deutsche Staatsbürgerschaft. Sie ging von 3.511 im Jahre 2002 um 24 Prozent auf 2.669 im Jahr 2003 zurück.
Diese Entwicklung hängt nach Ansicht der RP-Einbürgerungsexperten mit der Änderung des Einbürgerungsrechts im Jahr 1999 zusammen. Sie markiert offenbar den Übergang auf ein "Normalniveau". Denn nach zunächst eher abwartender Haltung gegenüber dem neuen Recht bewegten sich die Antragszahlen in den Jahren 2000 bis 2002 mit jeweils 3.500 bis 3.600 pro Jahr auf "Rekordniveau".
"Diese Zahlen dürften künftig nicht mehr erreicht werden", erläutern Manfred Becker und Jochen Süss vom RP-Einbürgerungsdezernat, "der Regierungsbezirk Gießen passt sich nun einer Entwicklung an, die inzwischen für alle Bundesländer kennzeichnend ist.
Verteilt auf die fünf mittelhessischen Landkreise ergibt sich das ungleichgewichtige Bild der Vorjahre: das Gros der gestellten Einbürgerungsanträge stammt aus dem Landkreis Gießen mit 890 Neuverfahren. 587 Anträge wurden im Lahn-Dill-Kreis gestellt, dicht gefolgt von den Landkreisen Marburg-Biedenkopf mit 582 und Limburg-Weilburg mit 504. Im Vogelsberg-Kreis war das Aufkommen der Einbürgerungsanträge auch im vergangenen Jahr mit 104 überproportional gering.
Da in 2003 sogenannte "Altfälle" aus den Rekord-Vorjahren abschließend bearbeitet werden konnten, blieb die Zahl der Einbürgerungen trotz rückläufigen Antragseingangs zunächst weiterhin hoch. Dies wurde auch dadurch ermöglicht, dass einige Herkunftsländer der Einbürgerungsbewerber die notwendigen Entlassungsverfahren aus der "alten" Staatsbürgerschaft inzwischen zügiger bearbeiten, erklären die RP-Einbürgerungsfachleute.
Die stärkste Gruppe der eingebürgerten Ausländer - mit einem Anteil von rund 70 % - stammte wie in den Jahren zuvor weiterhin aus der Türkei. Bürger aus den Nachfolgestaaten des ehemaligen Jugoslawien (Serbien-Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kroatien und Slowenien) stellten mit 15 % die zweitstärkste Gruppe. Dahinter lagen mit 10 % frühere Staatsbürger der Nachfolgestaaten der UDSSR, vorwiegend aus Russland, Kasachstan und der Ukraine , heißt es abschließend aus dem RP.
 
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