Sie sind hier: marburgnews >
Heute ist Montag, 25. November 2024

Text von Freitag, 19. März 2004

 
Jahresberichte: Rekordzahlen bei Bücherei und Bädern
  Marburg * (sts)
Eine Rekordausleihe von über 420.000 Medien hatte die Stadtbücherei im Jahr 2003 zu verzeichnen. Durch das Aquamar konnten knapp 450.000 Besucherinnen und Besucher in die städtischen Bäder gelockt werden. Bürgermeister Egon Vaupel (SPD) sprach bei der Sitzung des Schul- und Kulturausschusses am Donnerstag (18. März) im Sitzungssaal "Hohe Kante"! von "Wahnsinnszahlen". Im Mittelpunkt der Sitzung standen die Jahresberichte der Fachdienste Kultur, Stadtbücherei, Volkshochschule, Bäder und Sport.
Zu Beginn gab Birgit Kohl-Hofmann vom Fachdienst Schule einen Bericht zur EDV-Ausstattung an den Marburger Schulen im Rahmen des Programms "Schule@Zukunft". Im Jahr 2003 wurden insgesamt 400.000 Euro in die Verbesserung der Ausstattung investiert. Für das Jahr 2004 sind weitere 450.000 Euro im Haushalt für dieses Programm vorgesehen. In fast allen Schulen der Stadt wurden Computerräume eingerichtet oder modernisiert, Bibliotheken mit multimedialen Arbeitsplätzen ausgestattet und mobile Präsentationseinheiten angeschafft. Auch die Vernetzung einzelner Schulgebäude und der Klassenräume untereinander wurde ausgebaut.
Ebenfalls gefördert wurden spezielle Projekte wie das Multimediale Sprachlernzentrum an der Elisabethschule und die Bildung eines Laptop-Pools an der Friedrich-Ebert-Schule.
Problematisch gestaltete sich indes die Frage des pädagogischen und technischen Supports. Für die Grundschulen und weiterführenden Schulen konnte ein Wartungsvertrag für den technischen Support geschlossen werden, bei den beruflichen Schulen ist ausreichend Fachpersonal vorhanden. Dort mussten aber Vertretungskräfte eingestellt werden, um die EDV-Experten im Lehrpersonal zu entlasten. Gerade die Mehrarbeit der Lehrer und die Kosten für Reparaturen sind in dem anteiligen Finanzierungsmodell zwischen Land und Kommune weiter strittig.
"Hier können keine klaren Grenzen mehr in der Zuständigkeit gezogen werden", sagte Vaupel. Die Stadt Marburg wird in diesem Jahr versuchen, die schulformbezogene Lösung weiterzuentwickeln.
Dr. Richard Laufner vom Fachdienst Kultur zog eine positive Jahresbilanz. Dominierende und auch überregional bekannteste Veranstaltung sei zweifelsohne das Treppenprojekt "treppauf, treppab - dasselbe" gewesen. Mit dem Umzug des Café Trauma auf das Gaswerk-Gelände würde dort zusammen mit dem Theater neben dem Turm (TNT) ein neuer kultureller Schwerpunkt geschaffen.
Zwei "alte" Projekte wurden neu konzipiert: "Die Öffnung des Kunsthandwerkermarktes für nicht Hauptberufliche hat sich bewährt. Angebot und Resonanz konnten erhöht werden", sagte Laufner. Ähnlich große Resonanz erhofft er sich für den weiterentwickelten Marburger Literaturpreis.
Ein rekordverdächtiges Geschäftsjahr konnte die Stadtbücherei verzeichnen. "Die magische 400.000er Grenze der Entleihungen konnte erstmals übersprungen werden. Dazu haben wir fast 3.000 neue Mitglieder zu verzeichnen", berichtete Büchereileiter Jürgen Hölzer.
Durch die - bis ins Frühjahr andauernden - Umbaumaßnahmen soll die Regalkapazität auf 115.000 Medien erhöht werden. 88.000 Medien sind momentan vorhanden. Vaupel versprach, im nächsten Haushaltsjahr eine zusätzliche Stelle bei der Stadtbücherei einzurichten, um dem gestiegenen Personalbedarf Rechnung zu tragen.
Ebenfalls zufrieden zeigte sich Klaus Peter Stock von der Volkshochschule (VHS). Obwohl der städtische Finanzierungsanteil erstmals unter 30 Prozent gesunken sei, hätten dennoch rund 15.000 Menschen an allen Kursen und Veranstaltungen teilgenommen. Auch Stock bemängelte vor allem die enge Personalsituation.
Mehr Besucher als erwartet konnten die städtischen Bäder verzeichnen. Über 350.000 der knapp 450.000 Badegäste fanden den Weg ins Aquamar. Auch die Energiebilanz war positiv: "Beim Stromverbrauch liegen wir zwar etwas über dem festgelegten Standard, beim Wasser- und Wärmeverbrauch aber darunter", sagte Jürgen Kraft vom Fachdienst städtische Bäder.
"Mit unserer Bädereinrichtung betreiben wir offensive Gesundheitserziehung. Das Konzept hat sich mehr als bewährt", fand auch Vaupel lobende Worte. Gut ein Viertel der Bevölkerung - genau 21.747 Personen - sind zudem in den 90 Sportvereinen Marburgs aktiv. Die meisten Sportinteressierten sind beim VFL 1860 Marburg. Allein dieser Verein hat 1.898 Mitglieder.
 
Ihr Kommentar



Politik-Archiv




© 2003 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg