Text von Donnerstag, 1. Januar 2004
Kreuz für Keil: Ministerin würdigte Theologen | ||
Marburg * (fjh/pm)
Aus den Händen von Bundesfamilienministerin Renate Schmidt erhielt Prof. Dr. Dr. Siegfried Keil das Große Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in der Katholischen Akademie in Berlin. In ihrer - in sehr persönlichen Worten gehaltenen - Laudatio machte die Ministerin deutlich, dass die Geschichte des Familienministeriums und der berufliche und ehrenamtliche Lebensweg von Keil eng miteinander verknüpft sind, denn seit über 30 Jahren ist der Marburger Hochschullehrer im Wissenschaftlichen Beirat für Familienfragen dieses Ministeriums tätig. "Wir Politiker wissen" so Schmidt, - "wie wichtig eine gute wissenschaftliche Beratung für unsere Arbeit ist. Mit deiner überragenden wissenschaftlichen Kompetenz und deinem kritischen Sachverstand hast du nahezu alle Gutachten und Stellungnahmen des Beirats wesentlich geprägt." Schwerpunkt von Keils ehrenamtlicher Tätigkeit war die Arbeit in kirchlichen Ausschüssen, Kammern und Gremien, in denen zum Beispiel über die Schwangerschaftskonfliktberatung diskutiert wurde oder sein Vorsitz in der 7. Jugendberichtskommission für das Kinder- und Jugendhilfegesetz von 1989. Ferner hat Keil in verschiedenen Gremien der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) durch seine Beiträge als Mitglied der Kommission zur Stellung der Frau in Familie, Kirche und Gesellschaft entscheidende Akzente setzen können. Auch das aktuelle familienpolitische Programm der Evangelischen Aktionsgemeinschaft für Familienfragen trägt in wesentlichen Teilen - wie bei der Vereinbarkeit von Familie und Arbeitswelt, bei Gewalt in der Familie, bei den Aussagen zum Embryonenschutz und zur Gen- und Reproduktionstechnik - Keils Handschrift. Für Ministerin Schmidt steht bei der Beurteilung von Keils Arbeit fest, dass er nicht nur das getan hat, wofür er bezahlt wurde, sondern dass er sich außergewöhnlich engagiert und viel Zeit für eine Sache und für andere Menschen geopfert hat. Er hat etwas bewegt und Zeichen gesetzt. Sie beendete ihre Ausführungen mit der Aussage, dass sich das sozial- und gesellschaftspolitische Engagement von Prof. Keil vielleicht dadurch charakterisieren lässt, dass er sein fachliches Wissen als Theologe und Soziologe mit einer persönlichen Anteilnahme am Leben einzelner Menschen und Gruppen der Gesellschaft verbindet. Ein solches Verhalten sei dieser Ehrung würdig. | ||
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