Text von Mittwoch, 24. März 2004
Demenz-Projekt: DCM sichert Lebensqualität | ||
Marburg * (FJH/pm)
"Menschen, die an einer Demenz erkrankt sind, brauchen eine besondere Form der Pflege und Betreuung." Mit dieser Aussage des Ersten Kreisbeigeordneten Dr. Karsten McGovern wird deutlich, warum die Fachtagung zum Thema "Demenz" am Mittwoch (24. März) im Kreishaus auf ein so großes bundesweites Interesse stieß. Rund 130 Vertreter von Pflegeeinrichtungen, Medizinischem Dienst der Krankenkassen, Pflegekassen und Heimaufsicht nahmen an der von der Stabsstelle Altenhilfe organisierten Fachtagung teil. Dabei informierten sie sich über die Ergebnisse des Marburger Modellprojekts. "Das bei uns durchgeführte Modellprojekt zur Qualitätsentwicklung in Pflegeheimen ist dabei vielleicht für manch andere wegweisend", ergänzte McGovern. "Durch den Verlust ihrer inneren und äußeren Orientierung sind an Demenz erkrankte Menschen in hohem Maß auf Begleitung, Geborgenheit und zwischenmenschliche Begegnung angewiesen", erklärte Charlotte Boes. Als eine der Referentinnen stellte sie das Konzept der personenzentrierten Pflege des englischen Sozialpsychologen Tom Kitwood vor. "Mehr Geld führt nicht automatisch zu entsprechend höherer Qualität, wenn nicht auch die Betreuungskonzepte verbessert und die Mitarbeiter angemessen qualifiziert werden." Diese Erkenntnis veranlasste das Bundesgesundheitsministerium, die in England entwickelte Methode des "Dementia Care Mapping" (DCM) in Deutschland praktisch erproben zu lassen. Es handelt sich dabei um die Aufzeichnung der Pflege demenzkranker Menschen . Weil der Landkreis Marburg-Biedenkopf in der kommunalen Altenhilfeplanung nach Einschätzung von Dr. Willi Rückert vom Kuratorium Deutsche Altershilfe "gut aufgestellt" ist, erhielt der Landkreis den Zuschlag für dieses Projekt. Seit über zwei Jahren wird das DCM-Verfahren in zwölf Pflegeeinrichtungen des Landkreises praktiziert. Darunter sind das Altenpflegeheim Hannich, das Altenpflegeheim Tabor, das Altenpflegeheim Elisabethenhof, die Tagespflege "Aura", das Altenhilfezentrum Jakob und das Altenzentrum der Stiftung Sankt Jakob in Marburg. Ihr Kommentar |
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