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Text von Dienstag, 9. März 2004

 
Blindows for Windows: Blista stellt EDV-Neuheiten aus
  Marburg * (muh)
INDEX, BRAILLEX, VISULEX OptiFlex... Sehenden konnte es ganz schwummerig vor Augen werden angesichts der vielen technischen Kürzel und neuesten Produkte, mit denen auf der EDV-Ausstellung 2004 der Deutschen Blindenstudienanstalt (Blista) hantiert wurde. Insgesamt 21 Aussteller aus Deutschland, Österreich und der Schweiz verwandelten die Sporthalle der Carl-Strehl-Schule (CSS) am Freitag (12. März) zwischen 9 und 17 Uhr in ein richtiges Hightech-Messezentrum. An 23 Ständen wurde den Besuchern ein umfassender Überblick über sämtliche Neuheiten auf dem Gebiet der elektronischen Hilfsmittel und der EDV-gestützten Arbeitsplätze für Sehbehinderte und Blinde gegeben.
Die Ausstellung lockte zahlreiche interessierte Sehende und Nichtsehende an. Wer wollte, konnte sich vom EDV-Team der Blista auch persönlich "updaten" lassen. In lebhafter Atmosphäre wurde über die aktuellsten Versionen der Vergrößerungs-Software, über JAWS und MAGic gefachsimpelt oder zum Probesitzen, -hören und -lesen eingeladen. Dabei bewarben die angereisten Hersteller ihre jeweiligen Arbeits- und Computersysteme.
Vor allem Benutzerfreundlichkeit und - mehr denn je - Mobilität waren trumpf. Die neuesten elektronischen Hilfsmittel wollen den blinden Benutzer mit möglichst wenigen Tastenanschlägen zum Ziel führen. Vor allem gilt es, bestehende Hindernisse weiter abzubauen.
So drehte sich an den Ständen alles um verbesserte Bildschirmlesegeräte, Lese-Sprechgeräte, Großschriftsysteme, Vorlesesysteme, Text-, Sprach-, Farb- und Produkterkennungssysteme sowie sonstige Lösungen für Sehbehinderte, basierend auf Schwarz- und oder auf Brailleschrift. So nennt sich die tastbare Blindenschrift.
Auch blindengerechte Notebooks und PDAs waren zu besehen.
Nicht zuletzt anhand dessen wurde ersichtlich, dass die blindengerechte Hard- und Softwaretechnologie mit den sich überschlagenden Produktneuheiten im "normalen" EDV- und IT-Bereich erstaunlich gut mithält. Dieses Gleichziehen ist aber nur konsequent - und notwendig. Denn technischer Fortschritt darf nicht dazu führen, dass sich behinderte Mitmenschen weiter vom Status quo entfernen. Vielmehr muss er dazu genutzt werden, um bestehende Nachteile für Behinderte zu beseitigen.
 
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