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Text von Dienstag, 27. April 2004

 
Mönchsbrunnen: Kinder, Kutschen, Pferde
  Marburg * (vic)
Sollen über den Platz beim Mönchsbrunnen, wo einst die kutschen parkten und die Pferde getränkt wurden, tatsächlich wieder Pferde "trappeln"? Nein, ganz so weit ist es doch noch nicht! aber im Rahmen der Konzeption "Spiel- und Aufenthaltsorte in der Oberstadt" sollen in Marburgs historischem Zentrum vier neue Spielstätten für Kinder errichtet werden. Den Auftakt dazu bildet das Projekt zur Umgestaltung des Platzes beim Mönchsbrunnen am unteren Steinweg. Es wurde am Montag (26. April) in einem Pressegespräch an Ort und Stelle vorgestellt.
Die Architektin Angelika Bernhammer erläuterte, das das gesamte Projekt in einem Auswahlverfahren unter sieben Entwürfen ausgewählt worden sei. Dieser Entwurf beinhalte die Anlegung aller vier geplanten neuen Spielstätten in der Oberstadt. Die Vertreter des Kinder- und Jugendparlaments hätten beim Aussuchen der Plätze ebenso mitgewirkt wie bei der Projektvergabe, bei der sie mit in der Jury saßen.
Am unteren Steinweg werde nun der Auftakt gemacht, erläuterte die Architektin weiter. Das Projekt werde von der Stadt Marburg finanziert und soll insgesamt 80.000 Euro kosten.
Bis ende des Jahres sollen die beiden Telefonzellen und die Plakatwand entfernt werden, erklärte Bernhammer. Die weiteren Planungen sehen vor, den gesamten Platz neu zu asvaltieren. Anfang des nächsten Jahres sei dann die Instalation der Spielstätte geplant.
Ein "Highlight" sollen dabei Pferde in Originalgröße sein, die von der Bildhauerin Karin Bohrmann aus Sandstein gestaltet werden.
Der historische Bezug zum früheren Kutschenplatz ist dabei durchaus gewollt, um den Kindern auf einfache Weise etwas über die Geschichte Marburgs zu vermitteln.
Der Kopf der steinernen Tiere soll aus Bronze sein, erklärte die Künstlerin. Unten am Körper möchte sie Stufen "einbauen", die den Kindern Halt geben und ihnen beim Hinaufklettern helfen sollen. Auch die Mähne soll so gestaltet werden, dass die Kinder an ihr Halt finden können.
Zwei derartige Pferde sollen aufgestellt werden. Ferner wird vom Mönchsbrunnen Wasser umgeleitet, um den Pferden einen "virtuellen Brunnen" zur Tränke zu bieten. Da können die Kinder auch fröhlich im Wasser "vor sich hinplantschen".
Die Pferde sind nach Ansicht von Bohrmann eher für Kinder ab 10 Jahre gedacht, da sie für kleinere Kinder zu gefährlich seien. Die Kleineren könnten sich mehr mit dem Wasser beschäftigen.
Die Bildhauerin verwies auch auf die anderen Spielstätten, die noch mehr auf kleinere Kinder zugeschnitten werden.
Die Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments zeigten sich mit dem Projekt und den Möglichkeiten ihrer Mitbestimmung sehr zufrieden. Es werde höchste Zeit, meinten sie, dass nun endlich auch in der Oberstadt einige Spielplätze für Kinder entstehen. Die Möglichkeiten für Kinder, dort zu spielen, seien bisher doch sehr begrentzt gewesen.
Die Beteiligten zeigten sich sehr erfreut darüber, dass der Magistrat der Stadt Marburg trotz klammer Finanzen, Geld für neue Kinder-Spielstädten in der Oberstadt inwestiert.
Im März 2005 soll das erste der vier Projekte am Mönchsbrunnen fertiggestellt werden. Dann könnten die Kinder im Frühjahr ihre Spielstätte einweihen, meinte Bernhammer. Danach werde man sich an die Errichtung der anderen drei Spielstätten machen.
 
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