Text von Freitag, 3. Dezember 2004
Bahn, Bad und Hartz: Behinderte für Barrierefreiheit | ||
Marburg * (sts)
Die Barrierefreiheit des Hauptbahnhofs war Hauptthema der Sitzung des Behindertenbeirats der Stadt Marburg am Donnerstag (2. Dezember) in der Stadthalle. Jürgen Markus (Grüne) stellte als zweiter Vorsitzender des Gremiums die aktuellen Planungen des Architektenbüros vor. Als zentrale Maßnahme sollen im Bahnhofsgebäude drei Aufzüge eingerichtet werden. "Ein Aufzug soll in den Personentunnel führen, zwei weitere den Zugang zu den Gleisen ermöglichen", erklärte Markus. Fraglich sei noch die Positionierung der beiden Aufzüge zu den Bahngleisen, da hier noch nicht alle Sicherheitsbedenken ausgeräumt seien. Sicher ist jedoch, dass vor dem Gebäude eine breitere Rampe insbesondere Rollstuhlfahrern den Zugang erleichtern wird. Blinden-Leitlinien sollen die Orientierung für Sehbehinderte innerhalb des Bahnhofs verbessern. Das Gremium äußerte Kritik an der Umsetzung der Hartz-IV-Reformen durch den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Bisher sei nicht geklärt, wer künftig für die Arbeitsförderung von Schwerbehinderten zuständig sei. Schon bisher sei den besonderen Bedürfnissen dieser Personengruppe kaum gerecht geworden, nunmehr drohe eine völlige Nichtberücksichtigung. "Dieser Schwebezustand ist unzumutbar. Bei der Umstellung dürfen die Schwerbehinderten nicht auf der Strecke bleiben und müssen mitgedacht werden", forderte Markus. Mit Bedauern registrierten die Gremiumsmitglieder das "schleichende Aus" des Hallenbades in Wehrda. Dies sei das letzte Bad der Stadt, in dem Wassertemperaturen von über 30 Grad Celsius erreicht würden. Bei vielen Bewegungsbad-Therapien seien solche Temperaturen allerdings vonnöten. Der Beirat appellierte deswegen an die Stadt, wenn schon nicht in Wehrda, so doch wenigstens generell ein solches Angebot weiter aufrechtzuerhalten. | ||
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