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Text von Donnerstag, 25. November 2004

> b i l d u n g<
  
 18.373 Studierende: Uni veröffentlichte Statistik 
 Marburg * (fjh/pm)
Nach dem Stichtag der Landesstatistik liegen nun die definitiven Zahlen zur Studierendenentwicklung an der Philipps-Universität vor: In diesem Wintersemester sind 18.373 Studierende eingeschrieben. Das gab die Universitäts-Pressestelle am Donnerstag (25. November) bekannt.
Die Rekordzahl des vergangenen Wintersemesters von 19.885 Studierende wurde in diesem Jahr nicht wieder erreicht. Stattdessen hat sich die Studierenden-Nachfrage auf das Niveau des Wintersemesters 2002/03 eingependelt. Mit 7,6 Prozent weniger Studierenden liegt Marburg unter dem hessenweiten Trend von 14 Prozent Verlust.
Die Zahlen für zwei Studierendengruppen geben bei der jüngsten Entwicklung den Ausschlag: Zurückgegangen ist erstens die Zahl der Studienanfänger, weil für den Studiengang Rechtswissenschaften (400 Erstsemester weniger), für die Studiengänge Politikwissenschaft (150 Erstsemester weniger) und für den Diplom-Studiengang Pädagogik (150 Erstsemester weniger) sich die - in diesem Wintersemester eingeführten - Zulassungsbeschränkungen auswirken. Die vielen Studienanfänger des vorherigen Wintersemesters sind das Ergebnis der - schon damals an anderen Hochschulen bestehenden - Zulassungsbeschränkungen für diese Studiengänge.
Insgesamt ist der Verlust von 15 Prozent Neu-Immatrikulationen bei fast allen hessischen Universitäten zu verzeichnen. Eine Ausnahme bildet dabei allein die Universität Kassel.
Zweitens ist die Zahl der Studierenden in den höheren Semestern zurückgegangen, die der Gebührenpflicht nach den Auflagen des Hessischen Studienguthabengesetzes (StuGuG) durch Exmatrikulation ausgewichen sind. Jahrelang betrug die Zahl derjenigen, die sich mit oder ohne Examen oder zum Studienortswechsel exmatrikulierten sehr stabil rund 4.000. Sie stieg in diesem Jahr auf bemerkenswerte 6.000.
Dieser Effekt war vom Gesetzgeber gewollt. Er verteilt sich etwas unterschiedlich über die Fachbereiche.
Beide Ursachen sind mithin bildungspolitischen Maßnahmen zuzurechnen und nicht Wandlungen des Studierverhaltens. Ohne Zulassungsbeschränkung durch einen "Numerus Clausus" (NC) und das StuGuG hätte sich der stetige Zuwachs der Studierendenzahl in Marburg vermutlich fortgesetzt.
"Von größerem Interesse als diese Entwicklung ist die Akzeptanz der neuen Studiengänge, die erstmals in diesem Semester angeboten werden. Sie werden wahrgenommen, doch es bedarf noch einiger Informationsbemühungen und Überzeugungskraft, um ihre Vorteile geltend zu machen", erklärte Uni-Vizepräsident Dr. Herbert Claas. In Marburg ist vor allem die Studienanfänger-Zahl für die Lehrämter an Gymnasien - insbesondere in den Fächern Deutsch und Sport - gestiegen.
Der Frauenanteil an den Marburger Studierenden ist weiter angestiegen und auf dem absoluten Höchststand: Derzeit sind 10.069 Studentinnen eingeschrieben, was einem Prozentsatz von 54,8 entspricht. Im Wintersemester 2003/04 waren es 53,8 Prozent. Zehn Jahre zuvor hatte der Anteil der weiblichen Studierenden noch 47,4 Prozent betragen. Dieser Trend ist auch in anderen hessischen Universitäten zu verzeichnen, wenngleich der durchschnittliche Frauenanteil an hessischen Hochschulen nur bei 46,8 Prozent liegt.
Auch bei den ausländischen Studierenden ist der Studentinnenanteil leicht höher als der der Studenten. Die Gesamtzahl mit 2187 Studierenden ist in diesem Jahr ungefähr gleich geblieben. Die größten Gruppen der ausländischen Studierenden kommen aus der Volksrepublik China (290), der Türkei (138) und der Russischen Föderation (127). Aus Ländern der Europäischen Union studieren insgesamt 279 Menschen an der Philipps-Universität. Das Interesse der Marburger Studierenden aus dem Ausland liegt vornehmlich im Angebot des Fachbereichs Germanistik und Kunstwissenschaften (355 Studierende), in der Medizin (344), in den Wirtschaftswissenschaften (278) und in der Mathematik und Informatik (175).
 
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