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Text von Freitag, 25. November 2005

> s o n s t i g e s<
  
 Traktor für Fahnder: Sattelauflieger-Dieb ermittelt 
 Marburg * (fjh/pm)
Der Diebstahl eines Sattelaufliegers am Freitag (11.November) im Afföller ist geklärt. Die Polizei hat einen 44-jährigen Fernfahrer als Täter ermittelt und die gestohlenen Fahrzeuge sicher gestellt.
Der selbstständige Fernfahrer aus dem Altkreis Frankenberg konnte in der zurückliegenden Woche als Täter zweier Diebstähle von Sattelaufliegern ermittelt werden. Am Freitag (11.November) war zunächst ein Sattelanhänger in Marburg vom Messegelände gestohlen worden. Er war mit 21 Tonnen Rohtabak beladen.
Wie die späteren Ermittlungen ergaben, hatte der Auflieger nur wenige Minuten nach dem Abhängen gestanden. Bereits gegen 4.20 Uhr hängte der Dieb ihn an eine andere Zugmaschine und fuhr damit weg.
Ein zweiter Hänger kam zwischen Samstag (12. November) und Montag (14. November) von einem Parkplatz an der Bundesstraße 3 bei Bad Zwesten abhanden. Er war erst kurz zuvor in Stadtallendorf mit sechs Tonnen Schokoladenprodukten eines namhaften Herstellers beladen worden. Insgesamt standen auf dem Fahrzeug 32 Paletten herrlichster Süßigkeiten.
Dank eines aufmerksamen Zeitungslesers konnte die Polizei den erste Auflieger relativ schnell wieder auffinden. Nach einer entsprechenden Presseveröffentlichung kam von einem aufmerksamen Leser aus Gemünden/Wohra der entscheidende Tipp zu dem aktuellen Standort des mit Tabak beladenen Fahrzeuges. Die Polizei aus Marburg fand daraufhin den gestohlenen Anhänger im Industriegebiet, wo ihn der Dieb unmittelbar nach der Tat abgestellt hatte. Die Ware blieb unangetastet.
Erste Vermutungen der Polizei zielten bereits darauf ab, dass ein Tatzusammenhang zwischen den beiden gestohlenen Sattelaufliegern vorliegen könnte. Eine konkrete Spur auf den Täter ergab sich am Donnerstag (17.November) bei der Polizeistation in Frankenberg. Intensive Ermittlungen führten die Beamten zu dem 44-jährigen selbstständigen Fernfahrer aus dem südwestlichen Teil des Landkreises Waldeck-Frankenberg.
Hinzu kamen Hinweise zum Verbleib der noch fehlenden süßen Ladung. Sie wurde auf einem landwirtschaftlichen Anwesen in einem Ortsteil der Gemeinde Haina vermutet. Beamte der Polizeistation Frankenberg durchsuchten mit Unterstützung der Kriminalpolizei Korbach am Freitag (18. November) das Anwesen. Zunächst fanden sie aber nur einige wenige Schokoladenprodukte der fehlenden Ladung.
Die Marburger Kripo erwirkte unterdessen einen Durchsuchungsbeschluss für die Wohnung des Tatverdächtigen. Er wurde bei der Durchsuchung vorläufig festgenommen. Bereits auf der Fahrt zur Polizeistation in Frankenberg zeigte sich der Fernfahrer gegenüber den Beamten geständig.
Er gab zunächst zu, den noch fehlenden Auflieger mit den Süßigkeiten an der Bundesstraße 253 bei Frankenberg-Dainrode abgestellt zu haben. Dort konnte das Fahrzeug mit Teilen der Ladung sichergestellt werden.
Der Täter offenbarte zum Schluss gegenüber den vernehmenden Beamten der Kripo Marburg auch noch den Verbleib eines Teils der noch fehlenden Schokoladenladung. Hierbei stellte sich heraus, dass die Polizeibeamten dem Diebesgut vier Tage zuvor bei ihrer ersten Durchsuchung in der Gemeinde Haina schon sehr nahe gewesen waren. Bei einer erneuten Durchsuchung fanden sie auf dem landwirtschaftlichen Anwesen nunmehr etliche Paletten mit Süßigkeiten. Sie standen hinter schweren Heu-Rundballen wie in einer Art Wagenburg.
Um an die gut versteckten Paletten zu gelangen, benötigten die Durchsuchungskräfte einen Traktor. Mit ihm konnten die übereinander aufgestapelten rund 200 bis 300 Kilogramm schweren Rundballen weg gehoben werden. Ein Teil der Süßigkeiten bleibt dennoch verschwunden.
Durch die rasche Tataufklärung konnte die Polizei aber einem Verkauf des gesamten Diebesgutes zuvor kommen. Der 44-jährige, verschuldete Familienvater gab an, die Diebstähle aus reiner Geldnot begangen zu haben. Er wurde nach seinem Geständnis wegen nicht vorliegender Haftgründe wieder entlassen. Die Ermittlungen zum Verbleib der noch fehlenden Süßigkeiten dauern noch an.
 
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