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Text von Sonntag, 30. Januar 2005

> k u l t u r<
  
 Bästlein und Spencer: Ein gelungener Liederabend 
 Marburg * (hjf)
Es war ein Liederabend der eher ruhigen Art, den Ulf Bästlein (Bariton) und Charles Spencer (Klavier) den gut 500 Besuchern am Samstag (29. Januar) in der Stadthalle geboten haben. Lieder von Johannes Brahms, Richard Strauß und Gustav Mahler standen an diesem Abend auf dem Programm.
"Die beiden sind echte Vollprofis", meinte eine Zuhörerin. Mit dieser Meinung stand sie wohl nicht alleine. Schon in der Pause erntete das Duo einen großen Applaus mit Bravo-Rufen.
Dabei hatte Ulf Bästlein zunächst wohl eine ganz andere Lebensplanung vorgesehen. Eigentlich ist er nämlich promovierter Philologe und Germanist. Bald nach der Promotion studierte er aber schon Gesang in Freiburg. Von da an ging es dann Schlag auf Schlag.
Bästlein stand auf verschiedenen deutschen Bühnen, bis hin zur Hamburger Staatsoper. Er gestaltete geistliche Liederabende, die in Funk, und Fernsehen übertragen wurden und gewann Gesangspreise im In- und Ausland. Seit 2000 ist Bästlein nun Professor für Musik an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Graz.
Inzwischen hat sich Bästlein einen Namen durch zahlreiche CD-Einspielungen machen können. Besonders die Einspielung der "Winterreise" von Franz Schubert brachte ihm viele Bewunderer ein.
Der Pianist des Abends - Charles Spencer - ist gebürtiger Engländer. Nach dem Klavierstudium an der Royal Academy of Music brachte ihn ein Stipendium der österreichischen Regierung nach Wien in die Stadt der Musiker. Nach zahlreichen Preisen und großen CD-Einspilungen gehört Spencer heute zu den gefragten Klavierbegleitern weltweit. In Wien ist Spencer Professor für Liedinterpretation und Gesang an der Hochschule für Musik Wien.
Insgesamt zehn Lieder von Johannes Brahms, sechs von Richard Strauß und vier von Gustav Mahler sang Bästlein in diesem Konzert. Dabei wirkte seine Stimme stets gelassen und entspannt. Besonders gut war die Textverständlichkeit, was bei klassischem Gesang ja keineswegs ganz üblich ist.
Auch Spencer machte seine Sache sehr gut. Beide Musiker absolvierten den Abend bravourös und fehlerfrei.
Doch nicht nur das Ohr wurde bedient. Es war beiden Musikern anzusehen, dass sie in der Musik förmlich aufgingen. So kam es zu dramatischen Gesten, die die tiefe Einlassung der Künstler klar werden ließen.
Bei Mahlers Liedern ging es dann etwas dramatischer zu auf der Bühne. Trotz der fortgeschrittenen Stunde legten sich beide Künstler noch einmal ins Zeug. Dabei zeigte Bästlein, dass er nicht nur die leisen Töne beherrscht.
Das Publikum dankte es ihm und Spencer am Ende des Konzerts und klatschte und trampelte Applaus. Nach zwei Zugaben entließen dann die dankbaren Zuhörer die gefeierten Künstler.
 
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