Text von Mittwoch, 11. Mai 2005
Alter Hut: Tempo 80 auf der B3A | ||
Marburg * (sts)
"Zwei alte Hüte" standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Umwelt, Energie und Verkehr der Stadtverordnetenversammlung. Am Dienstag(10. Mai) standen Anträge für eine Geschwindigkeitsreduzierung auf der Bundesstraße B3asowie die Einrichtung einer südlichen Zufahrtsmöglichkeit in das Parkhaus Pilgrimstein auf der Tagesordnung. Als die "Geißel des Lahntals" bezeichnete Stadtverordneter Henning Köster(PDS) die Marburger Stadtautobahn. Seine Fraktion forderte in ihrem Antrag eine Geschwindigkeitsbegrenzung für PKW auf 80 und für LKW auf 60 Stundenkilometer. Außerdem solle ein Überholverbot für Lastwagen angeordnet und sämtliche Maßnahmen durch verstärkte Radarkontrollen überwacht werden. Hiervon versprachen sich die Antragsteller deutlich geringere Lärm- und Feinstaubemissionen und eine generelle Abnahme des LKW-Verkehrs. Durchaus widersprüchlich reagierte der Magistrat auf diesen Vorstoß. Während Stadtrat Dr. Franz Kahle (Grüne) denAntrag hinsichtlich der Umwelt- und Lärm-Gesichtspunkte begrüßenswert fand,lehnte Oberbürgermeister Dietrich Möller (CDU) die Vorschläge ab. Er beriefsich dabei auf einen Verkehrsversuch, der demonstriert habe, dass die geringeren Geschwindigkeiten keine meßbare Lärmreduzierung zur Folge hatten. Das LKW-Überholverbot erhöhe zudem das Unfallrisiko. Köster stellte den Antrag letztlich zurück, um "dem OB kurz vor seinem Amtsende diese unpopuläre Entscheidung zu ersparen. "Alle Jahre wieder" auch die Forderung nach der südlichen Zufahrt zum Parkhaus Pilgrimstein kommentierte Ausschussvorsitzende Petra Baumann. Der Antrag der CDU-Fraktion sah vor, dass durch eine Teilaufhebung derEinbahnstraßenregelung im Pilgrimstein die Zufahrt von der Wolffstraße aus ermöglicht werden könne. Möller erläuterte ausführlich die enormen Schwierigkeiten und Kosten, die ein solches Unterfangen verursachen würde. Uwe Meyer (SPD) wies darauf hin, dass eine solche Maßnahme nicht isoliert durchgeführt werden könne. Es gelte, den Verkehrsentwicklungsplan mit zu berücksichtigen. Darin sei der Pilgrimstein künftig ohnehin nur noch alsParkhaus-Zubringer und nicht länger als eine Durchgangsstraße vorgesehen. Der Antrag der CDU-Fraktion wurde mehrheitlich abgelehnt. | ||
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