Heute ist Montag, 25. November 2024

Text von Freitag, 25. Februar 2005

> s o z i a l e s<
  
 LWV erhalten: Körzell gegen Kommunalisieurng 
 Marburg * (atn/pm)
Für den Erhalt des Landeswohlfahrtsverbandes (LWV) Hessen hat sich der Landesvorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) Stefan Körzell am Freitag (25. Februar) während einer Tagung der Gesamtpersonalräte des LWV in Marburg ausgesprochen.
Nur ein starker Landeswohlfahrtsverband, der mit engagierten Beschäftigten arbeite, könne die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse für behinderte Menschen in Hessen garantieren. Hieran dürfe nicht gerüttelt werden.
Die von den Bundespolitikern vom Zaun gebrochene Reform-Debatte dürfe nicht auf den Rücken der 10.000 Beschäftigten des LWV und der über 50.000 Menschen geführt werden, die diese zu betreuen haben.
Der DGB Hessen sieht eine eventuelle Rekommunalisierung der Eingliederungshilfen auf örtliche Träger als Gefahr. Er befürchtet, dass zukünftige Hilfe für behinderte Menschen in Hessen dann nur noch nach Kassenlage der Landkreise geleistet wird. Dies könne nicht hingenommen werden. Für Körzell ist völlig unverständlich, warum sich selbst tragende und gesunde Einrichtungen des LWV in eine Privatisierungsdiskussion gesteckt werden. Der Landesvorsitzende sieht hier die Gefahr, dass großen Klinikbetreibern weitere Sahnestücke "zugeschustert" werden sollen, obwohl diese Einrichtungen in Eigenträgerschaft des LWV in der Vergangenheit erfolgreich gearbeitet haben. Diese Entwicklung sei um so bedauerlicher, da sie nicht nur von CDU und FDP, sondern auch von Bündnis90/Die Grünen in der Verbandversammlung gefördert würden.
Körzell rief die Beschäftigten des LWV auf, bei einer Demonstration am Mittwoch (9. März) in Kassel ein unüberhörbares Signal für den Erhalt des Verbandes und ihrer Arbeitsplätze zu setzen. In diesem Zusammenhang warnte Körzell auch vor einer Verlagerungsdiskussion, wie sie von der Hessischen Sozialministerin Silke Lautenschläger in einem Interview geführt worden sei. Wer die Verwaltungsstandorte Darmstadt und Wiesbaden schließe und gleichzeitig behaupte, dass der Standort Kassel gesichert sei, befindet sich nach Meinung des DGB auf dem Holzweg. Wenn die Eingliederungshilfe beim LWV gestrichen werde, würde es auch in der Zentrale in Kassel zu Stellenstreichungen kommen. Dies müssten die Vertreter des Verbandes vor einer Beschlussfassung bedenken.
Abschließend forderte Körzell von den Parteien ein eindeutiges Signal zum Erhalt des LWV, der die Einheitlichkeit der Lebensverhältnisse für behinderte Menschen in Hessen sicherstellt.
 
 Ihr Kommentar 


Soziales-Archiv




© 2004 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg