Text von Dienstag, 11. Oktober 2005
Umstrittenes Bordell: JU unterstützt Ablehnungsfront | ||
Marburg * (fjh/pm)
Gegen einen Bordellbetrieb an der Siemensstraße hat sich die Junge Union (JU) am Dienstag (11. Oktober) ausgesprochen."Marburg darf kein Tummelplatz für Zuhälterringe werden", forderte der JU-Vorsitzender Torben Michael Theis. Illegale Prostitution werde Begleitkriminalität wie Körperverletzung, Nötigung, Erpressung, Drogenhandel und Ausweisfälschung mit sich bringen. Der potentielle Betreiber habe entgegen aller Bekundungen keinerlei Möglichkeit, die Legalität der "Vorgänge" zu überwachen. Das bisherige Geschäftsgebaren des Investors sei keine Grundlage für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit den städtischen Gremien, meinte Theis. Er räumte ein, dass eine prinzipielle Verhinderung des Bordellbetriebs unter rechtlichen Aspekten wohl nicht möglich sei. "Selbst wenn der Regierungspräsident die Sperrzone auf Empfehlung der Stadtverordnetenversammlung entsprechend ausweitet, bleiben genügend andere Nutzflächen", bedauerte Theis. Oberbürgermeister Egon Vaupel (SPD) habe allerdings erklärt, dass der politische Wille vorhanden sei, die Ansiedlung des Bordells abzulehnen. "Herr Vaupel muss sich jetzt mit den Fraktionsvorsitzenden an die Spitze der Bürgerinitiative stellen und ganz klar Farbe bekennen", forderte Theis. Je größer die Ablehnung in der Bevölkerung werde, desto unwahrscheinlicher sei die Realisierung des Projektes. Unabhängig von der aktuellen Diskussion verurteile die Junge Union Marburg Frauenhandel und Zwangsprostitution. "Nach Schätzungen der Vereinten Nationen werden in Europa jährlich bis zu 500.000 Frauen und Mädchen zur Prostitution gezwungen", berichtete Theis. Der Gewinn aus Menschenhandel und Zwangsprostitution nur in Europa werde auf 10 Milliarden Euro jährlich geschätzt. | ||
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