Text von Montag, 31. Oktober 2005
Vater und Großvater: Frühförderer ging in Ruhestand | ||
Marburg * (fjh/pm)
Er gilt als "Vater der Frühförderung". Nach fast 34-jähriger Tätigkeit hat die Bundesvereinigung Lebenshilfe Hans-Volker Wagner am Montag (31. Oktober) in den Ruhestand verabschiedet. Vor mehr als drei Jahrzehnten begann Wagner, das heute ganz Deutschland umspannende Netz der Frühförderung für behinderte Kinder mit aufzubauen. Der leitende Mitarbeiter der in Marburg ansässigen Bundesvereinigung Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung (BVLH) wurde zu einem maßgeblichen Fachmann auf diesem Gebiet. Der 65-jährige wurde von Bundesgeschäftsführer Dr. Bernhard Conrads mit einer Feierstunde im Kollegenkreis in den Ruhestand verabschiedet. "Ich bin bei der Lebenshilfe vielen Persönlichkeiten begegnet - auch Persönlichkeiten, die wir geistig behindert nennen, von denen ich fachlich und menschlich viel lernen konnte", berichtete Wagner im Rückblick. Er ist selbst dreifacher Vater und Großvater. Immer setzte sich der Pädagoge dafür ein, dass frühe Förderung nicht auf medizinische und therapeutische Hilfen begrenzt bleiben darf. Vielmehr müssten behinderte und von Behinderung bedrohte Kinder mit all ihren Bedürfnissen und Möglichkeiten ins Blickfeld genommen werden. Auch die Eltern sollen dabei immer eine entscheidende Rolle spielen. Der Abschied von seinem langjährigen Arbeitsplatz in der Marburger Bundeszentrale der Lebenshilfe fällt dem Kirchhainer nicht leicht: "Ich bin in engen Kontakt mit Familien gekommen, die vom Schicksal vor die Aufgabe gestellt waren, für einen Menschen mit geistiger Behinderung Verantwortung zu tragen. Das hat viele Entscheidungen in meinem Leben - auch ganz private - beeinflusst, die ich ohne diesen Lebenshilfe-Hintergrund mit Sicherheit nicht getroffen hätte." | ||
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