Text von Freitag, 13. Mai 2005
Vergeblicher Antrag: Kein Geld für Jugendkulturtag | ||
Marburg * (sts)
"Bevor wir das Fundament verbreitern, müssen wir erst einmal alle Partner auf sicheren Boden stellen", fasste Bürgermeister Egon Vaupel (SPD) die Situation in der Lokalen Bildungsplanung symbolisch zusammen. Am Donnerstag (12. Mai) stellten die Musikschule, der Weltladen, die Evangelische Familienbildungsstätte und die Malschule ihre Projekte dem Schul- und Kulturausschuss vor. In Zusammenarbeit mit vielen Schulen der Stadt konnten zahlreiche Projekte über den herkömmlichen Unterricht hinaus verwirklicht werden. Es wurde deutlich, welch großes Potential die Institutionen einzubringen in der Lage sind, aber auch wie knapp der finanzielle Spielraum bemessen ist. Die Leiterin der Evangelischen Familienbildungsstätte Heidi Albrecht prognostizierte, dass bereits zum Schuljahresende das Jahresbudget ihrer Einrichtung für diese Projekte aufgebraucht sei. Der Weltladen konnte seine Angebote nur realisieren, da ausschließlich ehrenamtliche Mitarbeiter tätig waren. Daher sei zunächst die Sicherung und Institutionalisierung der bestehenden Zusammenarbeitsstrukturen vonnöten, bevor neue Partner hinzugezogen werden könnten, machte Vaupel deutlich. "Sollten sie für den Haushalt 2006 eine Erhöhung der Mittel für die Lokale Bildungsplanung beschließen, würden sie damit den Kindern der Stadt etwas Gutes tun", appellierte Vaupel an die Ausschussmitglieder. Was Gutes für Kinder und Jugendliche tun wollte auch Stadtverordneter Schaker Hussein (SPD) mit seiner Idee für einen Jugendkulturtag in Marburg. Es gebe zwar viele Festivitäten in Marburg, jedoch keine Veranstaltung, die sich speziell an Jugendliche im Alter zwischen 12 und 20 Jahren richte, begründete Hussein den Antrag der SPD-Fraktion. Auf Initiative des Magistrats sollten die Jugendeinrichtungen und -vereine der Stadt eine Konzeption für eine solche Veranstaltung entwickeln. "Der Jugendkulturtag kann nur ein Erfolg werden, wenn die Jugendlichen selbst in Organisation und Durchführung involviert sind", erklärte Hussein. Besonders die Frage der Finanzierung der Veranstaltung löste Bedenken bei der CDU- und FDP-Fraktion aus, die in ihren Enthaltungen bei der Abstimmung zum Ausdruck kamen. Vaupel hatte zuvor erklärt, dass der Magistrat die Finanzierung weder übernehmen könne, noch sollte. Private Sponsoren müssten gefunden werden. Mit den Stimmen der Koalition und der PDS wurde der Antrag angenommen. | ||
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