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Text von Freitag, 24. November 2006

> p o l i t i k<
  
 Kleiner Fehlbetrag: RMV lässt RNV bluten 
 Marburg * (fjh/pm)
Rund 140.000 Euro mehr als für das Vorjahr soll der Regionale Nahverkehrsverband Marburg-Biedenkopf (RNV) für 2005 an den Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV) zahlen. Das hat der Erste Kreisbeigeordnete und RNV-Vorstandsvorsitzende Dr. Karsten McGovern am Freitag (24. November) mitgeteilt.
Dieser Betrag - summiert mit der für das Jahr 2007 nochmals steigenden Zahlungsverpflichtung von rund 285.000 Euro - bedeutet letztlich für den Wirtschaftsplan des RNV für 2007 eine zusätzliche Belastung von rund 425.000 Euro. Hintergrund für die Verschlechterung sind vor allem die Ergebnisse der neuen Verkehrsdaten-Erhebung in 2004, die erstmals für das Abrechnungsjahr 2005 angewendet wurden. Sie lösen die Erhebungsdaten aus dem Jahre 1997 ab. Aufgrund dieser neuen Verkehrszählungen hat der RNV Marburg-Biedenkopf aus den von allen Unternehmen erzielten Einnahmen im Landkreis Marburg-Biedenkopf einen deutlich höheren Betrag als bisher abzuführen. Verantwortlich hierfür sind ein hoher Anteil von Umsteigern auf den Schienenverkehr und auf den regionalen Busverkehr.
"Was nützen unsere verstärkten Bemühungen zur Kundenbindung und Kundengewinnung sowie die damit verbundenen Maßnahmen, höhere Einnahmen zu erzielen, wenn wir einen Anteil von rund 20 Prozent an den RMV abführen müssen" klagteMcGovern.
So sei beispielsweise die Schüler-Jahreskarte auch im Landkreis ein absoluter Renner geworden. Das habe zu weiteren Einnahmesteigerungen beigetragen.
Neben deutlichen Einnahme-Verschlechterungen wirken sich für das Ausgleichsjahr 2006 auch nochmals die gegenüber 2005 um vier Prozent gekürzten Ausgleichsleistungen für die Zeitfahrkarten im Ausbildungsverkehr gemäß Paragraph 45 a des Personen-beförderungsgesetzes (PbefG) mit immerhin rund 35.000 Euro aus.
Durch eine Veränderung der Berechnungs-Grundlagen wurden inzwischen auch die Zuschussmittel für die kostenlose Beförderung von Schwerbehinderten heruntergefahren. Für den Landkreis Marburg-Biedenkopf bedeutet dies für 2006 einen weiteren Einnahmeverlust von ungefähr 30.000 Euro.
Der RMV wird zwar zum Sonntag (10. Dezember) eine deutliche Tariferhöhung von 5,9 Prozent vornehmen. Hiervon wird jedoch nur ein Teilbetrag tatsächlich den Verkehrsbetrieben zugute kommen. ein Anteil von circa drei Prozent wird dagegen vom RMV zur Gegenfinanzierung der gekürzten Regionalisierungs-Mittel benötigt.
McGovern sieht für die Entwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im ländlichen Raum und speziell im Landkreis Marburg-Biedenkopf schwierige Zeiten kommen: "RNV und Kreisausschuss haben in den nächsten Wochen Gespräche mit den Verantwortlichen des RMV vereinbart, um zu sensibilisieren und darauf zu drängen, dass ländlich strukturierte Gebiete nicht vom ÖPNV-Gesamtsystem abgehängt werden."
 
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