Text von Freitag, 26. Oktober 2007
Neue Reihe: Afrika im Kino | ||
Marburg * (atn)
Afrika aus afrikanischer Perspektive beleuchten will die Fachschaft Politik der Philipps-Universität. Ihre Reihe "Afrika im Kino" ist am Donnerstag (25. Oktober) angelaufen. Sie zeigt regelmäßig afrikanische Filme mit afrikanischen Themen abseits des filmischen Mainstreams. Dabei handelt es sich um eine Mischung aus Dokumentationen und Spielfilmen. Sie wurden sowohl von Europäern und Amerikanern, als auch von Afrikanern gedreht. Der Schwerpunkt der Reihe liegt jedoch auf Filmen, die von Afrikanern selbst produziert wurden, da diese Perspektive in deutschen Kinos meist wenig beachtet wird. Der erste Film am Donnerstag trug den Titel "Moolaadé - Bann der Hoffnung". Sein Regisseur Ousmane SembŠne hat damit 2005 in Cannes in der Kategorie "Un Certain Regard" gewonnen. SembŠne wurde 1923 in Ziguinnchor im Senegal geboren. Er ist der erste unabhängig produzierende Filmemacher Schwarzafrikas. "Moolaadé" erzählt in ruhigen Bildern und ergreifenden Szenen von der Tradition der Beschneidung junger Mädchen in Afrika und den mutigen Kampf einer jungen Frau gegen die aktuelle Praxis dieses Rituals. Sie gewährt vier jungen Mädchen Schutz, die vor der Beschneidung geflohen sind und stellt sie unter "Moolaadé". Der Film eröffnet realistische Einblicke in das Leben eines afrikanischen Dorfes und übermittelt Traditionen und Standpunkte deutlich und doch einfühlsam. Auch die Geschlechterrolle, das Martyrium der Frauen und der Einfluss moderner Medien werden teils mit einem lachenden, teils mit einem weinenden Auge auf die Leinwand gebracht. | ||
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