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Text von Montag, 31. Dezember 2007

> p o l i t i k<
  
 Abholz-Jahr 2007: Frevel am historischen Stadtbild 
 Marburg * (fjh)
Das Jahr 2007 könnte als Epoche städtebaulicher Fehlentscheidungen in die Marburger Stadt-Geschichte eingehen. Ausgerechnet die rot-grüne Stadt-Koalition hat sich in diesem Jahr durch übermäßiges Fällen von Bäumen und überaus fragwürdige Bauprojekte hervorgetan.
Begonnen hatte diese umweltfeindliche Politik bereits im vorigen Jahr mit dem Umbau der Ketzerbach, der die alten Straßenbäume dort vernichtet hat. Enden wird die Abholz-Orgie vorläufig wohl im kommenden Jahr mit dem Umbau der Universitätsstraße.
Ebenso wie die Umgestaltung der Universitätsstraße steht auch die Errichtung eines neuen Universitäts-Campus noch bevor. Ihm drohen weitere Bäume im Alten Botanischen Garten sowie die schöne und erhaltenswerte ehemalige Frauenklinik zum Opfer zu fallen.
Als Baudezernent hat Bürgermeister Dr. Franz Kahle wahrlich kein besonders glückliches Händchen bewiesen. In seine Verantwortung fällt auch die Erteilung einer Baugenehmigung für das Haus Rübenstein 5 dicht unterhalb der Mauer des Lutherischen Kirchhofs und die Verharmlosung dieses Frevels am historischen Marburger Stadtbild.
Zu diesem Vorgang hat das Stadtparlament zu Recht einen Akteneinsichts-Ausschuss einberufen. Die Koalitionsparteien haben dessen Abschlussbericht aber in beschwichtigender Weise formuliert, als wollten sie die eklatanten Fehlleistungen der städtischen Bauverwaltung möglichst lautlos unter den Teppich kehren.
Auch das sogenannte "Markt-Dreieck" stellt sicherlich weder eine städtebauliche Glanzleistung dar, noch überzeugt es als attraktiver Ort des abendlichen Einkaufs. Vielmehr hat es soziale Probleme mit ausgelöst, die Marburg schließlich in die bundesweiten Schlagzeilen gebracht haben.
Wenig spektakulär hingegen war die Wiederwahl des CDU-Landrats Robert Fischbach am Sonntag (9. September). Schon im ersten Wahlgang konnte er mit 51,1 Prozent genügend Stimmen auf sich vereinigen.
Knapper und damit wohl auch spannender dürfte indes die Landtagswahl am Sonntag (27. Januar) werden. In Marburg warf sie bereits im Herbst dunkle Schatten voraus, als die Linke ihren Spitzenkandidaten Pit Metz nur wenige Tage nach seiner Nominierung wegen Äußerungen zu seiner Vergangenheit in der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP) am Mittwoch (5. September) zum Rückzug drängte. Dabei hat die Bundespartei ein sehr eigentümliches Verständnis von Demokratie gezeigt.
Doch immerhin ist die ehemalige marburgnews-Mitarbeiterin Ulrike Eifler seit Samstag (25. August) Vorsitzende der Linken in Hessen. Die Online-Zeitung für Marburg ist also nach wie vor ein ideales Sprungbrett für weiterführende Karrieren in Politik, Wissenschaft und vor allem im Journalismus.
 
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