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Text von Mittwoch, 7. März 2007

> s o z i a l e s<
  
 Armut für Frauen: Mindestlohn auch zum 8. März 
 Marburg * (ule/pm)
"Die Ablehnung eines Mindestlohns ist frauenfeindliche Politik", sagte Werner Dreibus im Vorfeld des Internationalen Frauentags am 8. März. Damit wies der gewerkschaftspolitische Sprecher der Linksfraktion im Bundestag auf die immer noch ungleiche Entlohnung von Frauen und Männern hin.
Problematisch sei zudem, dass Frauen überdurchschnittlich stark in unsicheren Beschäftigungsverhältnissen arbeiteten. Unter den 3 Millionen Beschäftigten, die derzeit trotz einer Vollzeit-Stelle nur Armutslöhne bekämen, seien mehr als 70 Prozent Frauen.
"Sie müssen sich mit weniger als der Hälfte des durchschnittlichen Brutto-Einkommens begnügen", erklärte Dreibus. Dazu kämen mehrere Millionen geringfügige und befristete Beschäftigungsverhältnisse, die ebenfalls überwiegend von Frauen ausgeübt würden.
"Die Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns wäre zumindest eine Maßnahme gegen die ungleiche Entlohnung von Frauen und Männern", bekräftigte Dreibus die bundespolitische Forderung seiner Fraktion.
Frauen- und familienunfreundlich sei aber auch die Politik der hessischen Landesregierung unter Roland Koch. "Mit dem Austritt aus der Tarifgemeinschaft der Länder ebnete Koch den Weg für Lohnraub, Arbeitsplatz-Vernichtung und soziale Unsicherheit bei den Landesbeschäftigten", kritisierte Dreibus. Er verurteilte die Pläne der Landesregierung, bis 2008 weitere 7.500 Stellen zu streichen. "Eine langfristige Familien- und Lebensplanung ist unter diesen Umständen nur schwer möglich", merkte der Bundestagsabgeordnete an.
Außerdem erschwere die Verlängerung der Wochen-Arbeitszeit auf 42 Stunden eine Vereinbarung von Familie und Beruf.
Besonders negativ auf die Beschäftigungssituation der Frauen wird sich nach Ansicht des Links-Politikers die Privatisierung der Universitätskliniken Gießen und Marburg sowie die Freigabe des Ladenschlusses auswirken. Gesundheitswesen und Einzelhandel seien schließlich spezifische Frauen-Branchen, merkte der Politiker an: "Wenn sich hier befristete und nicht existenzsichernde Beschäftigungsverhältnisse durchsetzen, trifft das in erster Linie Frauen."
Aus diesem Grund begrüßte Dreibus die unzähligen Veranstaltungen von Sozialverbänden und Gewerkschaften anlässlich des Frauentags. Sie seien vor dem Hintergrund der aktuellen Situation dringend nötig.
 
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