Text von Dienstag, 29. Mai 2007
Mobbing: Schwere Vorwürfe gegen Monette | ||
Marburg * (sts)
Der Ärger um das Marburger Kabel- und Elektrowerk Monette scheint kein Ende zu nehmen. Zum wiederholten Male fand sich am Dienstag (29. Mai) ein seit 1985 beschäftigter Mitarbeiter vor dem Arbeitsgericht Marburg ein. Dieses Mal ging es um Mobbing Vorwürfe seinerseits und die Forderung nach einem Schmerzensgeld von 50.000 Euro. Der langjährige Vertriebsleiter hat mittlerweile drei "schwebende" Verfahren anhängig. Vor dem Landesarbeitsgericht klagt er gegen eine Änderungskündigung, vor dem Marburger Arbeitsgericht außerdem noch gegen eine Beendigungskündigung. Seit 2004 soll er nun auch noch systematisch von der Geschäftsleitung gemobbt worden sein. In einem internen Sitzungsprotokoll vom 4. Oktober 2004 soll von einer "verschärften Gangart" gegen seine Person die Rede sein. Immer wieder sei er auf andere Positionen mit geringeren Kompetenzen versetzt und zudem regelmäßig beleidigt und bedroht worden. Durch die jahrelangen Gängelungen sei er mittlerweile psychisch erkrankt. Sein Anwalt sprach vom Versuch eines möglichst "ökonomischen Rausschmisses" von Seiten der Geschäftsleitung. Wenn sein Mandant freiwillig gehe, spare das Unternehmen schließlich eine empfindliche Abfindung. Arbeitsgerichtsdirektor Hans-Gottlob Rühle entwickelte auf Wunsch des Klägers ein erneutes Vergleichsangebot. Aufgrund des hohen Prozessrisikos für die Beklagte sei ein solcher Vergleich vermutlich die kostengünstigste Lösung, befand Rühle. Sollte der Arbeitgeber nämlich alle Klagen letztinstanzlich verlieren, dürften über Abfindung und Schmerzensgeld hinaus auch noch Regressansprüche der Krankenkasse des Klägers auf das Unternehmen zukommen. Im von Rühle vorgeschlagenen Vergleich würde der Kläger eine Abfindung von 50.000 Euro erhalten und als Gegenleistung alle Gerichtsverfahren einstellen. Einen ähnlichen Vergleich hatte die Geschäftsleitung bisher abgelehnt. Bis Mittwoch (13. Juni) sollen beide Seiten nun eine Stellungnahme zum neuen Kompromiss abgegeben. Am Freitag (15. Juni) um 10 Uhr wird weiter verhandelt. üs | ||
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