Text von Donnerstag, 14. Juni 2007
Nicht auszuhalten: Wenn die Eltern trinken | ||
Marburg * (sts)
"Alkohol ist die Kulturdroge Europas", zitierte Bürgermeister Dr. Franz Kahle (Grüne) eine Aussage des Bundesverfassungsgerichts zur Eröffnung der Marburger Suchthilfe-Tage. Im Stadtverordneten-Sitzungssaal hatten sich am Donnerstag (14. Juni) rund 100 Interessierte unterschiedlichster Fachrichtungen z den Eingangsvorträgen versammelt. Die Suchthilfe-Tage stehen in diesem Jahr unter dem Motto "Blaues Heim, trautes Heim - Familie oder Sucht". Bis Samstag (16. Juni) bieten sie ein umfangreiches Programm. Veranstalter sind das Netzwerk Suchthilfe, der Kreisausschuss Marburg-Biedenkopf und der Magistrat der Stadt Marburg. Nach neuesten Schätzungen sind in Deutschland mehr als 2,6 Millionen Kinder und Jugendliche vom Alkoholismus eines Elternteils betroffen. Dadurch steigt das Risiko, im Erwachsenen-Alter selbst suchtkrank zu werden. Während der Suchthilfe-Tage soll ein Einblick in das Leben von Kindern in Sucht-Familien gegeben und geeignete Hilfe-Möglichkeiten erörtert werden. Einleitend sprach Diplom-Sozialpädagoge Dr. Rudolf Klein zum Thema "Wenn er nichts trinkt, ist er der beste Mensch der Welt". Dabei gab er einen systematischen Überblick über Merkwürdigkeiten zum Thema Sucht und Familie. Im Anschluss referierte Prof. Michael Klein von der Katholischen Fachhochschule Nordrhein-Westfalen zum Thema "Kinder suchtkranker Eltern - Ein Überblick zu Fakten, Risiken und Hilfen. Am Samstag wird an vielen Orten in der Stadt ein buntes Programm zu sehen sein. Vor dem Cineplex kann man ab elf Uhr mit einer "Alkohol-Brille" Autofahren unter Alkohol-Einfluss simulieren. Auch eine Trommelgruppe und eine argentinische Tango-Gruppe werden dort ihr Können zeigen. Weitere Veranstaltungen finden ab zehn Uhr am Heumarkt, am Hanno-Drechsler-Platz und auf dem Marktplatz am Richtsberg statt. Um 16 Uhr wird abschließend der bayrische Komiker Eisi Gulp vor dem Rathaus sein Stück "Hackedicht oder was?" aufführen. | ||
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