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Text von Sonntag, 18. Dezember 2005

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 Entführungs-Ende: Susanne Osthoff freigelassen 
 Marburg * (fjh)
"Susanne Osthoff ist frei!" Diese Nachricht konnte Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier am Sonntag (18. Dezember) verkünden. Auch die Stadt Marburg hatte sich für die Freilassung der deutschen Geisel eingesetzt.
Die 43-jährige Archäologin war am Freitag (25. November) im Nordirak gemeinsam mit ihrem Fahrer Chalid Al-Schimani entführt worden. Seit mehr als zehn Jahren lebte sie bereits in dem arabischen Land. Für eine Hilfsorganisation hatte sie zu Kriegszeiten unter Lebensgefahr Medikamente ins Land gebracht.
Im Irak verfügt die Deutsche nach alledem über beste Beziehungen. So hatten sich neben wichtigen Clan-Chefs auch führende Geistliche der unterschiedlichen islamischen Richtungen für die konvertierte Muslima eingesetzt.
Auch in ihrem Herkunftsland genoss Susanne Osthoff zunehmend Unterstützung. Erst am Freitag (16. Dezember) hatten sich 50 Vertreter der bundesdeutschen Medien von Journalisten bis hin zu Verlegern mit einer Video-Aktion für ihre Freilassung eingesetzt.
Wie die Verhandlungen geführt worden sind und auf welchem Wege Osthoff schließlich in die deutsche Botschaft in Bagdad gelangt ist, das wird wohl weitgehend geheim bleiben. Ebensowenig wie die bundesdeutsche Bevölkerung vor dem Sonntagabend über die Verhandlungen mit den Entführern informiert wurde, werden die Behörden hinterher ihre Strategien im Umgang mit Terroristen und Kriminellen offenlegen. Klar scheint nur zu sein, dass die Entführer Osthoffs Fahrer als Faustpfand zurückbehalten haben, bis der vereinbarte Deal vollständig abgeschlossen ist. Das war am späten Sonntagabend noch nicht der Fall.
Die Stadt Marburg jedenfalls kann das Transparent mit der Forderung nach einer Freilassung der Entführten nun wieder vom Rathaus abhängen. Vielleicht hängt sie stattdessen aber ein anderes dort auf: "Wir freuen uns über die Freilassung von Susanne Osthoff. Und wir hoffen, dass niemand entführt werden wird, weder im Irak noch anderswo!"
 
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