Aktuelles


Geklaut: Geldbörse nicht unbeobachtet lassen!


28.09.2001 *
FJH
Man sollte seine Geldbörse nicht unbeobachtet beiseite legen oder in Kleidern an der Garderobe stecken lassen! Darauf wies Polizeipressesprecher Werner Tuchbreiter anlässlich von zwei Diebstahlsfällen in nur drei Tagen auf dem Marburger Stadtgebiet hin.
Am Donnerstag (27. September) stahl ein Unbekannter einem Fahrgastgegen 8.40 Uhr in einem Stadtbus der Linie 4 zwischen Kreishaus und Südbahnhof die Geldbörse. Der Dieb nutzte offenbarn Moment, als sich der 39-jährige Mann bei dem Busfahrer die elektronische Fahrkarte aufladen ließ. Für eine kurze Zeit hatte er seine Geldbörse währenddessen auf eine Ablage gelegt. Dem Geschädigten fehlen neben einem kleinen Bargeldbetrag persönliche Ausweise und die EC-Karte.
Bereits am Dienstag (25. September) war einem 41-jährigen Marburger seine Geldbörse mit 80 DM, persönlichen Ausweisen, einer Kredit-und der EC-Karte gestohlen worden. Er hatte sie bei einem Besuch der Stadtbücherei in der Ketzerbach gegen 16 Uhr
in seiner Jacke stecken lassen, die er an die Garderobe im Flur gehängt hatte.
Wertgegenstände sollte man möglichst immer am Körper tragen. Wenn man die Geldbörse öffnet, sollte man sie nicht unbeachtet beiseite legen. Vor allem sollte man Brieftasche und Börse aber aus Kleidungsstücken nehmen, die man an einer Garderobe abhängt!


Gefährlicher Raser: Polizeit stellte Verkehrsrowdy


27.09.2001 *
FJH
Rücksichtslose Autofahrer sind keine Seltenheit, aber manche Raser kennen wirklich keine Hemmungen. Unter den Augen einer Zivilstreife der Polizeistation Marburg betätigte sich am Mittwoch (26. September) ein BMW-Fahrer auf der Bundesstraße B 3 zwischen den Anschlussstellen Bürgeln und Göttingen als Verkehrsrowdy. Der Streife gelang es, den 39-jährigen Autofahrer aus Kirchhain anzuhalten. Die Polizei bittet Zeugen und Geschädigte des Geschehens, besonders die Fahrer eines schwarzen BMW Cabrios und eines Lkw, sich unter der Telefonnummer 06421-4060 zu melden, weil es im Verkehrsfluss nicht möglich war, die Kennzeichen dieser Fahrzeuge abzulesen.
Nach den Beobachtungen der Beamten fuhr der Verdächtige gegen 14.45 Uhr mit seinem blauen BMW der 5er Baureihe in Fahrtrichtung Süden zunächst sehr dicht auf den Zivilwagen auf, bedrängte dann im weiteren Verlauf der Fahrt in Richtung Marburg auf der Überholspur drei Pkw derart, dass sie ihn vorbeiließen. Den Fahrer des schwarzen Cabrios, der gerade selbst überholen wollte, versuchte er zunächst halb auf dem Grünstreifen in dritter Reihe zu überholen, brach dies aber ab und überholte ihn dann rechts. Beim Einscheren zwang er den Cabrio-Fahrer zu starkem Abbremsen.
Danach beschleunigte er auf weit über 100 km/h, bevor ihn die Streife kurz vor Marburg mit aufgesetztem Blaulicht anhalten konnte. Er ist bisher noch nicht vernommen worden.
Um die Einzelheiten des Geschehens aus der Sicht der betroffenen Autofahrer und der Zeugen dokumentieren zu können, benötigt die Polizei deren Aussagen.


Aufgespießt: Autofahrer nahm Fußgänger auf die Motorhaube


25.09.2001 *
FJH
In Lebensgefahr brachte einen Fußgänger am Freitag (21. September) sein Beistand für einen Radfahrer. In der Straße "Am Grün" hatte der 27-jährige Mann nach eigener Schilderung gegen 21.55 Uhr ein Streitgespräch zwischen einem Fahrradfahrer und dem Fahrer eines roten VW Golf beobachtet. Wie Polizeipressesprecher Werner Tuchbreiter am Dienstag (25. September) berichtete, habe der Mann sich in diesen Streit eingemischt und auf die Seite des Fahrradfahrers gestellt. Um zu verhindern, dass der Golf-Fahrer wegfuhr, baute er sich vor dem Fahrzeug auf. Offenbar wollte der Autofahrer ihn zwingen, von der Straße zu gehen und fuhr kurz an. Als der Fußgänger nicht reagierte, setzte er erneut an und fuhr ihm gegen die Beine. Der junge Mann kippte auf die Motorhaube und fiel erst nach etwa 50 Metern auf die Straße. Nach dem ersten Eindruck erlitt er keine größeren Verletzungen. Der - bisher unbekannter Autofahrer flüchtete in Richtung Weidenhäuser Brücke. Die Polizei Marburg hat Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzung aufgenommen. Sie bittet um Hinweise auf den flüchtigen Fahrer und das Kennzeichen seines Autos unter der Telefonnummer 06421/4060.


Polizeibericht: Krimineller Samstagnachmittag


24.09.2001 *
FJH
Gleich zweimal schlugen gegen 16 Uhr am Samstag (22. September) in Marburg Straftäter zu: Aus einer Wohnung in der Ernst-Reuter-Straße im Stadtteil Wehrda stahlen zwei Drogensüchtige ein Telefon, einen Anrufbeantworter, einen Equalizer, eine Schreckschusspistole und andere Gegenstände. Eine Streife der Polizei Marburg nahm kurze Zeit später in Tatortnähe zwei Verdächtige, einen 26-jährigen Mann aus Wetzlar und eine 19-jährige Frau aus Wehrda, fest. Sie standen an der Straße und trampten. In ihren Rucksäcken fanden die Beamten einen großen Teil des Diebesgutes. Beide standen nach ersten Feststellungen unter Drogeneinfluss. Bei dem Mann fand die Polizei eine kleine Menge Haschisch. Weil ausreichende Haftgründe nicht vorlagen, wurden die beiden Verdächtigen nach den polizeilichen Routinemaßnahmen auf freien Fuß gesetzt.
Ebenfalls am Samstag (22. September) gegen 16 Uhr hat ein unbekannter Mann im Bereich Hansenhaus eine 24-jährige Studentin unsittlich berührt. Wegen Verdacht der sexuellen Nötigung ermittelt die Kriminalpolizei Marburg gegen einen etwa 40-jährigen Mann mit dunklen gelockten Haaren, heller Jeanshose und dunkler Kunststoffjacke. Der Mann soll etwa 165 bis 170 cm groß sein. Er trug hellblaue Jeans, dunkle Regenjacke und schwarze, fettige, halblange Haare. Polizeipressesprecher Werner Tuchbreiter möchte wissen: hat ihn jemand am Parkplatz Hansenhaus gesehen.
Von diesem Parkplatz aus war die junge Frau auf einem Spaziergang in Richtung Spiegelslust unterwegs, als der Unbekannte von hinten angerannt kam, sie umklammerte und im Intimbereich anfasste. Die Studentin wehrte sich heftig und schrie um Hilfe. Daraufhin lief der Täter, der kein Wort gesprochen hatte, in Richtung Hansenhäuser fort. Eine sofort eingeleitete Fahndung der Polizei brachte kein greifbares Ergebnis.
Hinweise nimmt die Kripo Marburg unter der Telefonnummer 06421/4060 entgegen.


Trickdiebe: Rauswurf durhc resolute Rentnerinnen


21.09.2001 *
FJH
Vor Trickdiebinnen warnt die Marburger Polizei. Zwei Rentnerinnen im Alter von 90 und 91 Jahren wurden am Montag (17. September) Opfer des Gaunertrios. Gegen 15.30 Uhr suchten zwei - bislang unbekannte- Frauen die Wohnung der beiden Rentnerinnen in der Afföllerstraße auf. Eine von ihnen gab vor, einen Zettel zu benötigen, um einer Wohnungsnachbarin eine Nachricht zu hinterlassen. Währenddessen breitete die zweite Frau eine Decke im Flur aus, die sie zum Verkauf anbot. Die Decke hielt sie vor sich und deckte damit vermutlich einen dritten Täter ab. Der nutzte die Gelegenheitund brach im Wohnzimmer einen Sekretär auf. Außer Bargeld konnten die Täter keine weitere Beute machen, da die beiden Damen mit resolutem Auftreten den Frauen kurzerhand die Tür wiesen.
Die Frau mit dem Zetteltrick wird beschrieben als schwarzhaarige Südeuropäerin. Sie sei etwa 160 cm groß und von stabiler Figur. Sie habe ein rundes Gesicht. Die Frau sprach gebrochen deutsch.
Die Frau mit der Decke soll genauso groß gewesen sein und blonde Haare tragen. Beide Frauen seien gut gekleidet gewesen und trugen warme, winterliche Kopfbekleidung.
Die Polizei fragt: Wo waren Frauen mit dieser Beschreibung oder dieser Vorgehensweise bislang noch auffällig? Täterhinweise nimmt die Polizeistation Marburg unter der Rufnummer 06421/4060 entgegen.


Ertappt: Jugendliche brachen Autos auf


18.09.2001 *
FJH
Auf frischer Tat ertappt haben Beamte der Marburger Kriminalpolizei am späten Sonntagabend (16. September) zwei jugendliche Diebe im Stadtteil Marbach. Zwischen 22.30 und 23.30 Uhr hatten die jungen Leute im Bereich Höhenweg, Ginsterweg und Am Engelsberg abgestellte Autos aufgebrochen und daraus Jacken, Verbandskästen und Warnwesten gestohlen. Noch mit diesen Gegenständen bepackt, konnte eine Polizeistreife sie nur wenig später im Nahbereich des Höhenwegs festnehmen. Bei der anschließenden Vernehmung legten die beiden Jugendlichen im Alter von 17 und 18 Jahren nach Angaben von Polizeipressesprecher Stephan Wenz ein Geständnis ab.


Gerädert: Odyssee eines obdachlosen Gefährts


10.09.2001 * (
sfb)
Während unweit des alten Gaswerks ein obdachloser Marokkaner getötet wird, passiert in unmittelbarer Nachbarschaft schier Unglaubliches: Eine Besucherin hat ihr Fahrrad für ein paar Minuten an einen Zaun abgestellt. Bei einem argusäugigen Anwohner läuten die Alarmglocken. Prompt muss er diesen Ordnungsverstoß mit einem Denkzettel quittieren. "Dies ist kein Platz für fremde Fahrräder.", ist darauf zu lesen. Eine Unterschrift und das Datum dürfen nicht fehlen. Ordnung muß schließlich sein. In anderen Fällen darf man dann schon einmal wegsehen.
Wohin als nächstes mit dem Rad? Es hat in der Tat eine wahre Wanderschaft hinter sich. Bevor das Fahrrad an diesen Zaun gelangt ist, wurde es bereits drei Male des Platzes verwiesen. In zwei Fällen haben zivile Ordnungshüter das Rad eigenhändig umplatziert. Dann machte eine hochbetagte Dame darauf aufmerksam, dass das Gefährt "falsch" stünde und zwar an "ihrem Besitz".
[Abgestelltes Fahrrad]        Zu den Fotos!        [Endstation Küche]

Nach dieser Odyssee stellt die genervte Radlerin ihr bestes Stück an einer Stelle ab, wo es eigentlich auch nicht stören kann; man sieht es nicht einmal. Trotzdem dauert es nicht lange, bis ein neuer Zettel auf dem drahtigen Störenfried klebt. "Bitte Hausordnung lesen!" Ein nach rechts weisender Pfeil gibt außerdem Rätsel auf. Wo soll die Hausordnung sein?
Unbeantwortet bleibt auch die Frage, warum dieses harmlose Gefährt so vielen Leuten ein Dorn im Auge ist, und das in so kurzer Zeit auf so engem Raum? Auf keinem der Parkplätze stand es im Wege, niemandem nahm es den Platz weg oder versperrte die Sicht.
Vielleicht liegt die Antwort ein paar Häuser weiter. Das Vila-Vita- Hotel beispielsweise hat weder Kosten noch Mühen gescheut, eine nagelneue Brücke abzureißen, nur weil nächtliche Unruhestifter das Durchgangstörchen gerinfügig beschädigt hatten. Wie man daran sieht, tendieren nich wenige dazu, Brücken abzureißen statt zu bauen. Ängstlich werden Gräben und Grenzen gezogen und bewacht. Ständig mußssen sie sich schützen vor dem Unbekannten, dem Störenden.
Wie existenzbedrohend ein Regelverstoß sein muß, zeigen die Reaktionen darauf: Hysterisches Rumschreien oder aggressives Kreischen, unangenehme Reglementierungen von morgens bis abends, wohin das Auge blickt. Wie eng muss diesen Kleingeistern der Kragen sein, dass er ihnen ständig platzt. Das Gesetz - da sind sie sicher - gibt ihnen recht.
Es liegt auf der Hand, dass dies kein Problem weniger Krampfbolzen ist, die zufällig in der Nähe wohnen. Es ist auch nicht auf Marburg oder Hessen beschränkt; wir haben es hier mit einem repräsentativen Ausschnitt eines gesamtdeutschen Phänomens zu tun. Die starre Regelkonformität aus Unsicherheit und Angst vor dem "Bösen Wolf", den es nur im Märchen gibt, liegt den Deutschen vielleicht doch im Blut - gar im Boden?
Selbst, wenn das so wäre, "sicher" - auch ein Lieblingswort der Deutschen - ist nur, dass das Gefährt weiterhin von A nach B bis XYZ und Ultimo ... na ja, Sie wissen schon.
Möge wenigstens der Marokkaner, der in Deutschland weder Obdach noch Ruhe fand, dem Himmel jetzt näher sein!


Abgebaut: Ein Marburger Multimillionär und seine Brücke


08.09.2001 * (
FJH)
Es war einmal eine Zeit, da baute man Brücken über Flüsse und Meerengen. Verdienstvolle Leute lobte man als "Brückenbauer zwischen den Menschen". Den mächtigsten Mann der Welt schmückte der Titel "Großer Brückenbauer". Auf Latein heißt das "Pontifex Maximus". Ist es nun den veränderten Zeitläuften oder Marburgs Provinzialität geschuldet, dass hierselbst genau das Gegenteil eingerissen ist?
Es war einmal eine Brücke. Die ließ der reichste Mann der Stadt über einen kleinen Nebenarm der Lahn bauen. Gleich daneben enstand seinerzeit ein luxuriöses Hotel mit Senioren-Residenz. Von diesem "Rosenpark" aus überquerte man auf dieser Brücke den Mühlgraben und erreichte so den Wehrdaer Weg. Dort freuten sich viele Anwohner über die kurze Verbindung zum neuen Hotel, dem Afföller Hauptbahnhof. Das war einmal!
Aber ach: Zerstörungswut und Engstirnigkeit ergriffen die Brücke. Es begann gleich damit, dass ihre Erbauer abends durch ein Gittertor verschließen ließen. Das wurmte wohl so manchen, der die neue Brücke auch des Nachts gerne überquert hätte. In wütender Grobheit verbogen unbekannte Kleingeister die schmucken Zacken auf dem Zaun des Brückentors.
[Geschlossenes Tor]
Foto: Brücke und Tor

Ängstliche Kleingeisterei und trotzige Rechthaberei waren die Folge: Das Brückentor wurde verschlossen und fortan nie wieder geöffnet. Als wäre dem Management des noblen Hotels ein Zacken aus der Krone gebrochen worden, igelte der Rosenpark sich nun zwischen Lahn und Mühlgraben ein. Betreten kann man das teure Hotel und das nicht minder luxuriöse Altenheim nur noch von der Rosenstraße her.
Diese Verschlossenheit indes warf Fragen auf: Wozu gibt  (ml;cke, die immer versperrt ist? Will das Hotel und das dazugehörige Kuchen-Tempelchen an der Rosenbrücke vielleicht gar kein Laufpublikum? Müssen die Marburgerinnen und Marburger draußen bleiben?
Vermutlich sind diese Fragen dem Management des Hotels zu oft gestellt worden. Jedenfalls beantwortete es sie auf ebenso nachhaltige wie konsequente Weise: Es ließt die Brücke abreißen.
Seit Anfang September ist die Brücke zwischen dem Wehrdaer Weg und dem Rosenpark nicht mehr da. Nur die Treppenaufgänge zeugen noch von der einstigen Verbindung. Im Hotel herrscht wieder Ruhe.
Nur wenige finden den Weg in das teure Hotel. Auch die Senioren-Residenz steht immer noch weitgehend leer. Daran ändern auch aufwendige Werbekampagnen und Rundfunkspots kaum etwas. Nobel geht die Welt zugrunde!
Offenheit wäre wohl der bessere Weg zu wirtschaftlichem Erfolg. Das beweist das kleine Tempelchen gleich neben der Rosenbrücke. Dieses schmucke Cafe ist - im Gegensatz zum restlichen Rosenpark - fast immer voll. Dorthin kommen die Bürgerinnen und Bürger, sitzen im Sommer draußen am Lahnufer und genießen den köstlichen Kuchen.
Indes scheint Reinfried Pohl, der grauen Eminenz hinter dem Rosenpark, der Realitätssinn abhanden gekommen zu sein. Der Multimillionär, der fast 50 Millionen DM in den Rosenpark gesteckt hat, vergalloppierte sich jüngst, als er seinem Busenfreund Helmut Kohl den Savigny-Preis kaufen wollte. Reichtum gibt einem noch lange nicht recht. Die peinliche Pleite bei der Preisverleihung war ihre fehlende Rückkoppelung mit den demokratischen Gremien der juristischen Fakultät. Wird sich die fehlende Öffnung des Rosenparks für Marburgs Bürgerinnen und Bürger nicht ebenso verhängnisvoll auswirken? Hat da nicht eine Torheit die andere hinter sich her gezogen?
Es war einmal eine Brücke, und es war einmal ein vornehmes Hotel. Das war einmal!


Falscher Verdächtiger: 27-jähriger in Haft


07.09.2001 * (
FJH)
Der 43-jährige Obdachlose, der am Dienstag (4. September) festgenommen worden war, wurde am Freitag (7. September) wieder aus der Untersuchungshaft entlassen. Nach weiteren Ermittlungen zum Tod von Mohammed E. hat die Polizei nun einen anderen Obdachlosen im Verdacht, den 45-jährigen Marokkaner erschlagen zu haben. Wegen gefährlicher Körperverletzung mit Todesfolge sitzt seither ein 27-jähriger Marburger im Untersuchungsgefängnis. Nach Angaben der Polizei hat er die Tat weitgehend gestanden.


Zeitreise: per Oldtimerbus zur Burgwaldmesse


07.09.2001 * (
nmn)
"Mensch-Umwelt-Technik" lautet das Motto der diesjährigen Burgwaldmesse. Rund 190 Aussteller präsentieren am 22. und 23. September in Gemünden / Wohra regionale Erzeugnisse aus Landwirtschaft, Handwerk und Kleinindustrie.
Neben traditionellen kulturellen Darbietungen wie Trachten, Tanz und Theater stehen vor allem innovative Themen mit dem Schwerpunkt Umweltschutz auf dem Programm. So gibt es beispielsweise eine große Sonderausstellung "Holz und Energie". Die größte solarbetriebene Holzarmbanduhr wird auf der Burgwaldmesse zu bewundern sein.
Auch der Spaß für die Kinder soll nicht zu kurz kommen: zum Basteln, Hüpfen und Schminken werden sie in Gemünden ausreichend Gelegenheit haben. Tolle Preise gibt es beim Zukunftswettbewerb zu gewinnen.
Für das leibliche Wohl der Messebesucher sorgen - wie sollte es anders sein - heimische Gastronomen mit Köstlichkeiten aus der Region.
Zu dieser außergewöhnlichen Veranstaltung kann man mit einem außergewöhnlichen Verkehrsmittel gelangen. Die Omnibusfreunde Marburg e. V. (OFM) stellen für den Transport zwei Busse zur Verfügung, wie sie in den 80er Jahren in Marburg verkehrten. So wird am Samstag (22. September) von 9 bis 19 Uhr zu jeder ungeraden vollen Stunde ein Bus der Bauart MAN SL 200 von der Stadthalle nach Gemünden fahren. Fünf Minuten später können weitere Interessierte am Marburger Hauptbahnhof zusteigen. Auch "Zeitreisende" aus Cölbe, Rauschenberg und Wohratal können den MAN des Baujahres 1981 nutzen. Zu denselben Zeiten , allerdings nur bis um 15 Uhr, fährt der Oldtimer am Sonntag (23. September) ab. Vom Messegelände zurück nach Marburg verkehrt der Bus zu jeder vollen geraden Stunde von 10 bis 18 Uhr.
Auch Frankenberger Bürgerinnen und Bürger können dieses besondere
Fahrerlebnis genießen. Ein zweiter Bus - voraussichtlich ein alter Gelenkbus - fährt zu jeder ungeraden halben Stunde von 9.30 bis 17.30 und um 19.15 Uhr am Samstag, sowie bis 15.30 Uhr am Sonntag vor dem Frankenberger Bahnhof ab. Er hält auch in Frankenberg Wehrweide, Friedrichshausen und in Römershausen Gründchen.
Zurück kommt man von Gemünden zu jeder halben geraden Stunde von 12.30 bis 18.30 Uhr.
Eine Fahrt mit diesen alten Omnibussen sei aufgrund des besonderen
Fahrgefühls ein einmaliges Erlebnis, so Franz-Joseph Hanke von den Omnibusfreunden. "Man wird wahrgenommen, die Leute gucken. Es ist eine echte Zeitreise. Man erfährt, wie die Menschen vor 20 Jahren hier in Marburg gefahren sind."
Die Omnibusfreunde wollen mit ihrem "rollenden Museum" die öffentlichen Verkehrsmittel wieder mehr ins Bewußtsein rücken. Der Umweltschutz ist für sie von zentraler Bedeutung. Die museale Erhaltung und das Sichtbarmachen alter Busse sind ihre wichtigsten Ziele.
"Auch uns geht es um den kulturellen Erhalt unserer Region und um ein umweltfreundliches Verhalten. Deshalb sind die Omnibusfreunde und wir die idealen Partner", so Stephan Schulte, Geschäftsführer der Entwicklungsgruppe Region Burgwald und Organisator der Messe.
Die Fahrt zur Messe kostet für Erwachsene 10 und für Kinder von sechs bis 14 Jahren 8 DM ab Marburg. Ab Frankenberg bezahlen Erwachsene 8 und Kinder 6 DM. Der Preis enthält Hin- und Rückfahrt sowie den Eintritt der Messe.
Besondere Abfahrtszeiten sind anläßlich der Vorveranstaltung am Freitag abend (21. September) und des Kulturabends am Samstag (22. September) zu beachten. Am Freitag um 21 Uhr wird die Livegruppe "Western Unlimited" spielen. Um 19 Uhr startet der Bus in Marburg. Die Frankenberger Western-Fans können um 19.30 Uhr nach Gemünden aufbrechen. Um 23.30 Uhr treten die Busse die Heimreise an. Auch nach dem Kulturabend am Samstag um 20 Uhr werden die Besucher um halb zwölf in ihre Heimatorte zurückgebracht.
Den Waldeck-Frankenbergern und Marburg-Biedenköpfern steht also ein spannendes September-Wochenende mit Zeitreisen in Vergangenheit und Zukunft bevor.


Haftbefehl: Tödlicher Streit unter Obdachlosen?


05.09.2001 * (
FJH)
Ein 45-jähriger Obdachloser wurde am späten Sonntagabend (2. September) unweit der Rosenbrücke Opfer einer tätlichen Auseinandersetzung. Am Montagmorgen hatte eine Passantin seine Leiche bei einem Sandkasten zwischen Lahnufer und Autobahn gefunden. Wegen dringenden Tatverdachts hat der Haftrichter am Dienstagabend (4. September) Haftbefehl gegen einen 43-jährigen aus der Marburger Obdachlosen-Szene erlassen. Nach Auskunft von Polizei-Pressesprecher Stefan Wenz ermittelt die zuständige Sonderkommission weiter. Möglicherweise könnten neben dem Verdächtigen auch noch andere Personen an der Tat beteiligt gewesen sein.


Sandkastenfreundschaft: Wer erschlug den "Berber"?


03.09.2001 * (
FJH)
Normalerweise sitzen sie friedlich auf den Bänken beim Sandkasten. Am Sonntagabend (2. September) muss es zwsichen den Obdachlosen oder mit jemand anderem aber zu einem erbitterten Streit gekommen sein. Jedenfalls fand eine Passantin am Montagmorgen (3. September) gegen 8.15 Uhr beim Sandkasten in dem kleinen Park zwischen Autobahn, Lahn, Elisabethbrücke, Rosenbrücke und Altem Gaswerk die Leiche eines 45-jährigen "Berbers".
Als "Berber" bezeichnen sich einige Obdachlose in Anlehnung an ein marokkanisches Nomadenvolk selbst. Der Getötete gehörte nicht nur zur Obdachlosen-Szene, er stammte auch aus Marokko. Der Polizei war er wegen mehrerer kleinerer Delikte bekannt. Zuletzt war er in Frankfurt gemeldet.
Noch im Laufe des Montags wurde der Leichnam zur Obduktion durch die Gerichtsmedizin nach Gießen gebracht. 30 Polizeibeamte durchkämmten - auf der Suche nach Spuren - mit Spürhunden das Gebiet vor dem Hauptbahnhof. Die Krimninalpolizei hat eine Sonderkommission gebildet.
In der Regel halten sich rund ein Dutzend Obdachlose bei dem Sandkasten auf, wo der 45-jährige Marokkaner wahrscheinlich erschlagen wurde. Irritierend ist, dass niemand von ihnen eingegriffen oder den Vorfall noch am Abend der Polizei gemeldet hat. Jedenfalls scheinen seine "Sandkastenfreunde" dem Mann nicht zu Hilfe gekommen zu sein.


31.08.2001 * In eigener Sache: www.marburgnews.de


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