31.08.2001 * (FJH)
Auch
marburgnews
zählt zu den Geschädigten der
Teldafax-Insolvenz. Bei Gründung der ersten Marburger Online-Zeitung im März 2000 bot sich
telda.net
als ortsansässiger Provider an. Nach Verkauf der Telda-Tochter
Geonet.de
GmbH an einen neuen Eigentümer und erheblicher Veränderungen bei der Preisgestaltung wechselt
marburgnews
am Monatsende zu einem neuen Internet-Provider. Im Zuge dieser Umstellung kann es in den nächsten Tagen zu
der Adresse
www.marburgnews.de
kommen.In jedem Fall finden Sie unsere aktuellen Informationen aber auch unter
www.medienlinks.de
und
www.marburgviews.de!
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Ihre
marburgnews-Redaktion
22.08.2001 * (FJH)
Deutschland erste Postfilialen in einem Pfarramt öffnet am morgigen Donnerstag (23. August) in Schröck ihre Pforten. Seit einem Jahr betreibt der katholische Pfarrer Stefan Krönung das bundesweit einmalige Projekt. Eigens hierfür hat die Bevölkerung des südöstlichen Marburger Stadtteils einen "Verein zur Förderung der Schröcker Dorfstruktur" gegründet. 119 Bürgerinnen haben sich diesem Club schon angeschlossen.
Die Kirche selbst darf aus rechtlichen Gründen keinen Geschäftsbetrieb unterhalten. Der Verein stellt s neben dem Pfarrer drei weitere Aktive, die Briefmarken verkaufen, Pakete und Päckchen auswiegen oder Buchungen auf Postgirokonten vornehmen. Den Bewohnern erspart die Filiale, die insgesamt 15 Stunden wöchentlich geöffnet sein soll, den Weg nach Marburg. Außerdem stärkt die Initiative das Gemeinschaftsgefühl in Schröck.
Nicht nur deswegen könnte die kirchliche Post zum bundesweiten Modell werden. Sogar österreichische Kirchenleute haben sich bei Krönung schon nach den Bedingungen der Post im Pfarramt erdkundigt. Das Interesse an seinem Projekt freut den Geistlichen: "Wenn das eine positive Werbung für die Kirche ist, dann mache ich die gerne."
Mit der Schröcker Post liegt der katholische Kirchenmann absolut im Trend. Dem Rückzug von Post und Handel aus den Dörfern möchten auch
Magistrat
und Stadtverordnetenversammlung etwas entgegensetzen. Die Bürgerschaft eines Stadtteils verwirklicht indes im Vorhinein schon Pläne, die Magistrat und Stadtverordnetenversammlung derzeit noch prüfen: Können Vereine mit Hilfe gemeinnütziger Arbeit Ladengeschäfte in den Stadtteilen betreiben, wo sich kommerzielle Supermärkte nicht lohnen?
Natürlich muss auch die katholische Post ihre Betriebskosten erwirtschaften. Bei dem großen Engagement der Bewohnerschaft hofft Krönung aber auf die notwendigen Umsätze. Zur Eröffnung möchte der Priester einen Ersttagsbrief herausbringen, der die Kirche zeigt. Mit dem Stempel des Pfarramtes zusätzlich zum Poststempel erhalten Interessierte so ein wertvolles Andenken.
Die offizielle Eröffnung der Postfiliale findet am Donnerstag (23. August) um 16 Uhr im Schröcker Pfarrhaus statt. Am Freitag (24. August) wird die Bevölkerung des Stadtteils die neue Post dann mit einem großen Fest in Besitz nehmen.
15.08.2001 * (FJH)
Eine
Ozon-Konzentration
von 216 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft wurde am Mittwoch (15. August) in Marburg gemessen. In anderen hessischen Städten lagen die Werte sogar noch höher. Der offiziell zulässige Grenzwert beträgt 180 Mikrogramm je Kubikmeter. Hinzu kamen Temperaturen von annähernd von 35 Grad Celsius. Insbesondere kranke und ältere Menschen oder Kinder sollten bei derart hoher Ozon-Belastung alle Anstrengungen vermeiden.
13.08.2001 * (FJH)
Gleich drei Brände im Waldtal hielten die Marburger Feuerwehr in der vergangenen Nacht in Atem. Gegen 21.50 Uhr brannte es am Sonntag (12. August) zunächst im Keller eines Mehrfamilienhauses in der Straße "Am Rain". Gegen 5 Uhr zündeten Unbekannte eine Papiermülltonne vor der Kindertagesstätte an der Geschwister-Scholl-Straße an. Ein zweiter Papiermüll-Container vor der Geschwister-Scholl-Schule ging eine Stunde später in Flammen auf. Damit musste die Feuerwehr zum drittenmal innerhalb einer Nacht in den Marburger Stadtteil ausrücken.
Zum erstenmal alarmierte eine Bewohnerin des Walddtals gegen 21.50 Uhr die Feuerwehr wegen eines Brandes im Nachbarhaus. Das Gebäude wurde zunächst evakuiert, war aber nach sorgfältiger Durchlüftung wieder bewohnbar.
Wegen der Rauchentwicklung mussten fünf Kleinkinder im Alter von zwei Wochen bis zwei Jahren vorsorglich in ärztliche Beobachtung. Drei Kinder im Alter von zwei bis sieben Jahren konnten nach ambulanter Behandlung vor Ort wieder nach Hause entlassen werden.
Der Brand war auf einer Couch in einem Kellerraum entstanden, der von Jugendlichen als Treffpunkt genutzt wird. Nach Aussage des Polizeipressesprechers Werner Tuchbreiter ist aber nicht klar, ob das Feuer fahrlässig oder mit Vorsatz entstanden ist. Der Sachschaden beträgt rund 25.000 DM.
Gegen 5 Uhr meldete eine Nachbarin Feuer vor der Kindertagesstätte. Ein Papiermülleimer, der in der Nähe der Eingangstüre stand, brannte. Das Feuer griff über ein nahes Fenster auf das Gebälk des Daches über. Der Brand verursachte Schäden in Höhe von rund 70.000 DM.
Noch während der Löscharbeiten erfuhren Feuerwehr und Polizei gegen 6.05 Uhr von einem Brand auf dem Bürgersteig vor der nahegelegenen Geschwister-Scholl-Schule. Unbekannte hatten einen metallenen Papiermüll-Container in Brand gesetzt. Die Feuerwehr löschte ihn, ohne dass es zu größeren Schäden kam.
Die Kriminalpolizei ermittelt nun wegen Verdachts der Brandstiftung. Inwieweit es sich bei den Bränden am frühen Morgen um Nachahmungstaten handelt oder alle drei Brände auf Brandstiftung zurückzuführen sind, ist nach Auskunft des s vo Polizeipressesprechers vom Montagmorgen (13. August) noch unklar. In jedem Fall gehen aber die beiden Mülltonnenbrände auf Brandstiftung zurück. Die Kripo bitten die Ermittlungsbehörden die Bevölkerung, verdächtige Beobachtungen bei der Polizei zu melden.
11.08.2001 * (FJH)
Als am Samstag (11. August) der neu gestaltete Elisabeth-Blochmann-Platz - bei der Marburger Bevölkerung besser bekannt als "Zootomieplatz" oder "Kleiner Mensa-Parkplatz" - der Öffentlichkeit übergeben wurde, wollte bei Bürgermeister
Egon Vaupel
doch keine rechte Freude aufkommen. Sorgen bereitet dem Baudezernenten der
Stadt Marburg
die benachbarte Luisa-Heuser-Brücke. Bereits zum zweitenmal ist einer der 16 Stahlanker gerissen, mit denen das betonbauwerk in seinen Fundamenten verankert ist. Am Freitag (12. August) wurde der Fußgängersteg über die Lahn deswegen bis auf Weiteres gesperrt.
Zu den
Fotos!
Rätsel gibt den Fachleuten dieser erneute Riss vor allem deswegen auf, weil genau dieses Bauelement im Früjahr schon einmal gerissen war. Alle Stahlteile waren daraufhin noch einmal von einer Materialprüfstelle in Braunschweig kontrolliert worden.
Wurde beim Bau der neuen Brücke gepfuscht? Hat die Materialprüfstelle genau genug gearbeitet? Oder ist der Riss die gerissene Rache der verstorbenen Luisa Heuser, deren Namen die Brücke trägt?
Die Marburger Fabrikantengattin hatte den Bürgern der Stadt das Luisa-Bad geschenkt, das vom Magistrat trotz ihrer Verfügung, es möge der Bevölkerung auf ewig zurVerfüung stehen, einer Neubebauung des Rudolphsplatzes geopfert wurde. Die Substanz des erhaltenswerten Jugendstil-Bades wurde dermaßen vernachlässigt, dass der Magistrat seinen Abrissschließlich für unvermeidbar erklärte. Besänftigen wollten die Stadtväter die erzürnte Bevölkerung, indem sie der neuen Brücke den Namen der edlen Spenderin verpassten. Die verpasste dieser Wählertäuschungsstrategie nun aber möglicherweise den Denkzettel, den sie verdient hat. Jedenfalls steht die Luisa-Heuser-Brücke unter keinem guten Stern.
10.08.2001 * (FJH)
Wieder für den Autoverkehr freigegeben wurde am Freitagmittag (10. August) die Bundesstraße 255 zwischen Marburg und Gisselberg. Nach einem
Erdrutsch
war die direkte Verbindung zwischen Marburg und seinem südlichen Stadtteil am Sonntag (15. Juli) gesperrt worden. Der Verkehr wurde über die Bundesstraße B3A an Gisselber vorbei umgeleitet und dann von Süden her in den Stadteil hinein geführt.
Nachdem die Bäume auf dem rutschgefährdeten Hang gerodet sind, kann die Straße - ebenso wie vor Wochenfrist bereits der parallel dazu verlaufende Radweg - wieder befahren werden. Ein geologisches Gutachten soll indes klären, welche Sicherungsmaßnahmen am Hang noch vorgenommen werden.
09.08.2001 * (FJH)
30 Mitarbeiter der
Tedas
AG können jetzt aufatmen. Die Frankfurter
Tenovis GmbH
will die Internet-Experten im Software Center Marburg weiterbeschäftigen. Ihr bisheriger Arbeitgeber Michael Bartels hatte am 25. Juni einen
Insolvenzantrag
gestellt.
Der vorläufige Insolvenzverwalter Manfred Kuhne wird den Gläubigern des Marburger Software-Unternehmens am 19. September auf der nichtöffentlichen Gläubigerversammlung im Landgericht einen Bericht über die Außenstände und den Fortgang des Betriebes abgeben. Bis zum 15. Oktober müssen Forderungen gegen die Tedas AG bei dem Marburger Rechtsanwalt angemeldet werden.
Das 1993 gegründete Marburger Softwarehaus gilt als ionier der Telefonie und Faxübermittlung über das Internet. 84 Mitarbeiter in Marburg, Dortmund, Landsberg am
Lech, Kirchheim und Campbell im amerikanischen Kalifornien haben Alternativen zu den traditionellen Telefon- und Faxanlagen entwickelt. Sechs dieser hochspezialisierten Fachleute haben sich inzwischen mit einer eigenen Firma selbständig gemacht. Nach Übernahme weiterer Beschäftigter durch Tenovis und einigen Entlassungen zum 1. August ist der Mitarbeiterstamm schon auf die Hälfte der früheren Belegschaft zusammengeschmolzen.
06.08.2001 * (FJH)
"Die sommersachen sind schon fast alle weg." So oder ähnlich vertrösteten Marburger Geschäftsleute nach einer WocheSommerschlussverrkauf (SSV) ihre Kundschaft. "Gefeilscht wird nicht mehr als früher", berichtete ein Verkäufer. Dabei haben Händler seit dem Wegfall des Rabattgesetzes zum 1. August freie Bahn, ihren Kunden nach Belieben Preisnachlässe zu gewähren.
Dem SSV schadet das nach Einschätzung des Geschäftsmanns aber nicht. Der Handel räumt seine Läger von Sommerware, indem er sie zu günstigen Preisen anbietet. Vor allem Sandalen und offenes Schuhwerk waren in der ersten SSV-Woche der "Renner" im Schuhgeschäft Am Grün.
T-Shirts gingen in einer Boutique an der Wettergasse "weg wie warme Semmeln" Das heiße Wetter zu Beginn der vorigen Woche machte die Verkäuferin am Montag (6. August) für den "reißenden Absatz der Sommerware" verantwortlich.
Die Preisnachlässe gab die Verkäuferin eines Modegeschäfts in der Gutenbergstraße als Grund für den vollständigen Ausverkauf der Übergrößen an: "Wir haben fast keine reduzierte Ware mehr!"
Bikinis und Badehosen, T-Shirts mit modischem V-Ausschnitt, Sandalen und offene Sommerschuhe sind nur noch in geringen Mengen erhältlich. Wer also ein "Schnäppchen" machen möchte, der muss sich beeilen!
02.08.2001 * (FJH)
Aus dem Börsenhandel herausgenommen werden zum 31. August die Aktien des Marburger Telefon-Dienstleisters
Teldafax. Das gab am Donnerstag die Deutsche Börse AG in Frankfurt bekannt. Die Teldafax AG habe sich nicht an das Regelwerk des "Neuen Marktes" gehalten: Trotz mehrmaliger Aufforderung habe sie weder einen Jah"resabschluss für 2000 noch einen Quartalsabschluss für das erste Vierteljahr 2001 vorgelegt. Auch fehle ein Lagebericht zur Situation des seit April im
Insolvenzverfahren
befindlichen Unternehmens. Schließlich haben sich mit der DG Bank, Goldman&Sachs und der HypoVereinsbank auch die für die Betreuung des Wertpapiers zuständigen Banken, die sogenannten "Designated Sponsors", zurückgezogen.
Nachdem die Streichung der Teldafax-Aktie aus dem "Neuen Markt" bekannt wurde, sank ihr Wert um 19% auf 0,13 Euro. Bei Börseneinführung der Teldafax AG am 27. Mai 1998 kostete sie noch 52 Euro.
30.07.2001 *
Bestätigt: Teldafax-Gläubiger stärkten Reuss
©
31.08.2001 by